Dekubitus am Os sacrum, Kategorie II bis III
Ein 54-jähriger Patient mit der Diagnose Epiduralhämatom (Hirnblutung) rechts-hemisphäriell mit Mittellinienverlagerung und Zeichen der oberen Einklemmung aufgrund eines Schädel-Hirn-Traumas (SHT) mit Kalottenfraktur wurde durch seine schweren Schädigungen trotz umfangreicher chirurgischer Interventionen und intensivmedizinischer Therapie zum Wachkoma-Patienten mit Stuhl- und Harninkontinenz.
Seine komplette Immobilität führte bereits während des Klinikaufenthaltes zur Ausbildung eines Dekubitus am Os sacrum, Länge ca. 2,5 cm und Breite ca. 1,5 cm, der zwei unterschiedlich tiefe Läsionen aufwies [Aufnahmebefund am 18.11.2015, Abb.1]. Die Läsion auf 9 Uhr zeigte sich als kleiner, offener Ulkus ohne Fibrinbeläge als Kategorie II. Bei der Läsion auf 3 Uhr waren subkutanes Gewebe und Fibrinbeläge sichtbar, weshalb sie als Kategorie III eingestuft wurde. Die Wundumgebung war leichte gerötet.
Die Wundbehandlung begann mit HydroClean am 18.11.2015, wobei die unterschiedlichen Dekubitus-Kategorien keine Rolle spielten. Der Dekubitus wurde problemlos mit HydroClean ø 5,5 cm abgedeckt und mit dem Folienverband HydroFilm fixiert [Abb. 2]. Der Verbandwechsel erfolgte alle zwei Tage. Beim Verbandwechsel war keine zusätzliche Reinigung und Spülung erforderlich. Die Wundumgebung wurde durch ein Hautschutzpräparat gepflegt.
Am 1.12.2015 zeigt sich der Dekubitus auf 9 Uhr unter der HydroClean-Behandlung vollständig epithelisiert, der Dekubitus auf 3 Uhr wies noch Beläge am Wundgrund auf [3]. Da die Wundexsudation deutlich abgenommen hatte, wurde mit Schritt zwei der HydroTherapy – mit dem Schaumverband HydroTac – fortgefahren [4].
Die weitere Behandlung mit HydroTac gestaltete sich ebenso problemlos wie mit HydroClean. Der Verbandwechsel erfolgt alle drei Tage [5] und war weder für den Patienten noch für die Pflegekräfte belastend. Am 16.12.2015, nach nur 28 Tagen, war der Dekubitus vollständig epithelisiert.
