Strategien für ein sicheres Exsudat- management „Exsudat spielt eine wichtige Rolle in der Wundheilung. Es kann aber die Heilung verzögern, wenn es in der falschen Menge, am falschen Ort oder in der falschen Zusammensetzung auftritt. Eine effektive Beurteilung und Behandlung von Exsudat ist deshalb entscheidend für eine zeitnahe Wundheilung ohne Komplikationen“, stellt Keith Harding [1] als Vorsitzender der Expertenarbeitsgruppe in seinem Vorwort zum Konsensdokument „Wundexsudat – effiziente Beurteilung und Behandlung“ fest. Seit die World Union of Wound Healing Societies (WUWHS) zuletzt 2007 Leitlinien für das Exsudatmanagement veröffentlichte, hat sich das Wissen über Exsudat und Heilung weiterentwickelt. So begann eine internationale Expertengruppe im Juni 2018 mit der Entwicklung eines Konsensdokuments, gefolgt von einer umfassenden Überprüfung durch eine internationale Kernarbeitsgruppe und einem Überprüfungsausschuss. Ergebnis ist das jetzt veröffentlichte Konsensdokument. Es bietet eine klare und praktische Anleitung, die Mitarbeitern in allen medizinischen und pflegerischen Bereichen bei der Beurteilung und Behandlung von Exsudat zur Vermeidung exsudatbezogener Komplikationen und damit bei der Verbesserung der Lebensqualität von Patienten helfen wird. In diesen Beitrag sind wesentliche Aspekte des Konsensdokuments eingeflossen, dessen Erstellung von HARTMANN unterstützt wurde. Zudem enthält er praxisorientierte Anleitungen und Tipps, wie bei den verschiedenen Wundzuständen mit ihren unterschiedlichen Exsudatmengen ein sicheres Exsudatmanagement durchgeführt werden kann. Definition von Wundexsudat Zu den umgangssprachlicheren Bezeichnungen für Wundexsudat gehören „Wundwasser“ und „Wundflüssigkeit“ (WUWHS, 2007). Mit Bezugnahme auf dieses Konsensdokument wird Exsudat am besten wie folgt definiert: „Abgesonderte Materie, insbesondere das aus Serum, Fibrin und weißen Blutkörperchen bestehende Material, welches in eine oberflächliche Läsion oder entzündliche Zone abgegeben wird.“[2] Exsudatbildung und -zusammensetzung Als Exsudation (von lat. [ex] sudare = [aus] schwitzen) bezeichnet man in der Medizin den durch Entzündungen bedingten Austritt von Blutbestandteilen aus den Kapillaren in das umliegende Gewebe bzw. auf eine innere oder äußere Die Anforderungen an ein sicheres Exsudatmanagement, das die Wundheilung fördert und die Lebensqualität Betroffener verbessert, sind hoch. Wichtig sind deshalb fundiertes Basiswissen und praktisches Know-how, aber auch gute Kenntnisse der Materialien zum Exsudatmanagement. Effiziente Wundauflagen und Saugkompressen von HARTMANN für das Exsudatmanagement werden auf Seite 16 und 17 vorgestellt. 9 HARTMANN WundForum 3/2019 Wissen
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