DESINFACTS | Ausgabe 2/2023

WISSEN 6 So schützen Sie sich und Ihre Patient/innen! Gefährlicher Hefepilz Candida auris Candida auris ist ein besonders widerstandsfähiger Hefepilz, der auf Oberflächen bis zu drei Wochen überleben kann [2]. Übertragen wird der pathogene Hefepilz hauptsächlich über direkten oder indirekten Kontakt mit kontaminierten Personen oder Gegenständen. Bei der Prävention nosokomialer Infektionen kommt daher der konsequenten Hände- und Flächenhygiene eine zentrale Bedeutung zu. Vor allem Medizinprodukte sowie Gegenstände und Flächen in der direkten Umgebung von Patientinnen und Patienten sollten regelmäßig desinfiziert werden. Levurozide Desinfektionsmittel Zur Inaktivierung von Hefepilzen werden grundsätzlich levurozide Desinfektionsmittel empfohlen (z. B. gemäß EN13624 und EN16615 getestet gegen Candida albicans). Aufgrund der hohen Widerstandsfähigkeit von Candida auris hat HARTMANN die Flächen-Desinfektionsmittel Mikrobac® forte und Dismozon® plus zusätzlich speziell auf ihre Wirksamkeit gegenüber Candida auris getestet. Ergebnis: Die jeweils als levurozid ausgelobten Einwirkzeiten und Konzentrationen gelten auch bei Candida auris. Bei den levuroziden Produkten für die Flächen- und Händedesinfektion kann daher von einer ausreichenden Wirksamkeit gegenüber Candida auris ausgegangen werden. Bei Infektionen: Isolieren! Bereits mit Candida auris infizierte Patientinnen und Patienten sollten isoliert werden, um die Verbreitung des Pilzes einzudämmen [3, 4]. Zudem ist es ratsam, die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Kontakt zu den isolierten Personen haben, Candida auris ist ein zunehmend multiresistenter Hefepilz, der lebensbedrohliche Infektionen hervorrufen kann. Die WHO hat ihn daher im Jahr 2022 in die „kritische Gruppe“ pilzlicher Erreger aufgenommen [1]. Infektionen mit diesem Hefepilz können jedoch mit gezielten Hygienemaßnahmen wirkungsvoll vermieden werden: so klein wie möglich zu halten. Vor Kontakt mit den Betroffenen sollten alle Mitarbeitenden Handschuhe anlegen. Oberflächen außerhalb der unmittelbaren Patientenumgebung sollten mit Handschuhen jedoch nicht berührt werden [5]. Wichtig: Das Anlegen von Handschuhen ersetzt nicht die Händedesinfektion! Vor dem An- und nach dem Ablegen der Handschuhe ist daher eine hygienische Händedesinfektion durchzuführen (siehe: Die „5 Momente der Händedesinfektion“) Kurze Geschichte: erst 2009 entdeckt Entdeckt und erstmals beschrieben wurde Candida auris im Jahr 2009. Seitdem stellt der Hefepilz Hygiene-Expert/innen und Mediziner/innen vor Herausforderungen: Zum einem ist er mit Standard-Labormethoden nur schwer identifizierbar [6]. Zum anderen ist er häufig auch resistent gegen viele gängige Antimykotika, beispielsweise Fluconazol [6]. Gefährlich ist der pathogene Pilz vor allem für Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen und für Menschen, deren Immunabwehr durch Vorerkrankungen geschwächt ist. Gelangt der Pilz in den Körper eines Menschen, sind schwere Erkrankungen möglich: Beschrieben wurden beispielsweise Ohr-, Wund- und Harnwegsinfektionen. In der Blutbahn kann der Hefepilz teilweise lebensgefährlich verlaufende Blutvergiftungen (Sepsis) verursachen. Noch Fragen? Für Fragen zum Umgang mit Candida auris und der Wahl des geeigneten Desinfektionsmittels steht Ihnen das Team des HARTMANN SCIENCE CENTERS (HSC) gerne zur Verfügung. Rufen Sie uns an oder schicken Sie uns eine Mail! Auf der Internetseite des HSC finden Sie zudem Hintergrundinformationen zu diesem Thema: beispielsweise zu Produkten mit levuroziden Wirkungsspektrum. Kontakt: science-center@hartmann.info Tel.: +49 (0)40 - 54 00 6 -111 Mo.-Do.: 8:00 bis 16:30 Uhr (CET) Freitag: 8:00 bis 15:00 Uhr (CET) Quellen: 1. World Health Organization (2022) WHO fungal priority pathogens list to guide research, development and public health action https://www.who.int/publications/i/item/9789240060241 (aufgerufen am 13.04.2023) 2. Wißmann JE et al. (2021) Persistence of Pathogens on Inanimate Surfaces: A Narrative Review. Microorganisms. 9:343. 3. Wagener (2019). Candida auris: Steckbrief eines neuen Pilzes. Dtsch Arztebl 116(29-30): 4. 4. CDC Centers for Disease Control and Prevention: Infection Prevention and Control for Candida auris. https://www.cdc.gov/fungal/candida-auris/c-auris-infection-control.html (abgerufen am 20.10.2023) 5. Nationales Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen (2019). Kurzinfo: Candida auris. doi: 10.4126/FRL01-006416490. 6. CDC Centers for Disease Control and Prevention: Candida auris. (abgerufen am 08.10.2021). Desinfektionsmittel vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.

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