Wie moderne Desinfektionstücher beim Einsparen von CO2-Emissionen helfen können Kleines Tuch, große Wirkung WISSEN Flächendesinfektion ist ein wichtiger Bestandteil der Basishygiene und unerlässlich bei der Unterbrechung von Infektionsketten. Je nach Anforderung und Anwendung werden dabei verschiedene Produkte eingesetzt, z. B. Konzentrate, Schäume oder gebrauchsfertige Lösungen. Den meisten Einsatz finden vorgetränkte Desinfektionstücher, da sie Zeit sparen und die Compliance bei der Desinfektion patientennaher Flächen erhöhen. Erfahren Sie hier, wie sich der CO2Fußabdruck in dieser Produktfamilie zusammensetzt und wie moderne Materialien dabei helfen können, CO2-Emissionen in der Hygiene zu senken. Alkohol ist nicht gleich Alkohol Im täglichen Sprachgebrauch wird bei der Desinfektion oftmals nur von „Alkohol“ gesprochen. Dabei kommen bei Flächen-Desinfektionsmitteln bis zu drei verschiedene Alkohole zum Einsatz: Ethanol, n-Propanol (1-Propanol) und Isopropanol (2-Propanol). Und obwohl diese drei Alkohole eine ähnliche chemische Struktur aufweisen, haben sie deutlich unterschiedliche CO2-Fußab- drücke, denn Ausgangsmaterialien und Art der großtechnischen Herstellung haben einen erheblichen Einfluss (Abbildung 1). Ethanol verursacht im Vergleich zu n-Propanol nur rund 20 % der CO2-Emissionen, Isopropanol ca. 32 %. Die Herstellung von Bioethanol (Ethanol hergestellt durch Fermentation von Mais, Weizen oder Zuckerrohr) verursacht nur 50 % der Emissionen verglichen zu synthetischem Ethanol und nur 10 % verglichen mit der Herstellung von n-Propanol [1]. Wichtig bei der Betrachtung biobasierter Substanzen ist allerdings, dass diese Substanzen aus nachhaltiger Agrarwirtschaft stammen und keine Flächenkonkurrenz zu Lebensmitteln besteht. Regenerieren statt synthetisieren Bis vor wenigen Jahren bestanden ready-to-use-Desinfektionsmitteltücher ausschließlich aus Kunstfasern aus fossilen Ressourcen (meist PET oder Polypropylen (PP)), deren Herstellung hohe CO2-Emissionen verursacht. Auch ein Wechsel auf biobasierte Fasern z. B. aus Polymilchsäure (PLA) wäre hier nur eine geringfügige Verbesserung (Abbildung 2). Erst seit kurzem kom100 % 32 % 20 % 10 % n-Propanol Isopropanol Ethanol Bioethanol rel. CO2-Emissionen (%) Abb. 1: Relative CO2-Emissionen verschiedener reiner Alkohole bezogen auf die Emissionen von n-Propanol. 22
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