PflegeDienst 2/2019

„Es ist einfach ein toller Beruf“ Gerade 22 Jahre ist sie alt, die Ulmer Kranken- und Gesundheitspflegerin Helena Dyck. Aber sie weiß genau, was sie in ihrem Beruf erreichen möchte und ist innerhalb und außerhalb der Klinik dafür im Einsatz. Ihr Engagement wurde jetzt mit dem Titel „Botschafterin der Pflege“ ausgezeichnet. Medizin & Pflege Schlaganfall, Epilepsie, MS, ALS, Huntington oder Parkinson-Er- krankung und andere neurologi- sche Krankheiten – die Patienten in der Neurologie der Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm stellen das rund 30-köpfige Pfle- geteam auf der Stroke Unit vor täglich neue Herausforderungen. Mittendrin auf der Überwa- chungsstation mit ihren 27 Betten ist die 22-jährige Helena Dyck. Seit drei Jahren ist sie auf dem Ulmer Eselsberg tätig und kann bereits sechs Jahre Berufserfah- rung aufweisen. „Ich hatte mich schon mit 15 beworben“, erinnert sie sich an ihre Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Sana Klinik in Biberach. „Eigentlich nahmen die nur Azubis, die im 2. Lehrjahr volljährig wurden und damit nachts arbeiten konnten. Es gab dann aber eine Ausnahme: Ich konnte mit 16 starten und absolvierte meine Nachtschichten erst im 3. Lehrjahr, als ich 18 war.“ Nach ihrer Ausbildung wech- selte sie nach Ulm und hatte großes Glück, wie sie sagt: „Ich kam gleich auf die Überwa- chungsstation und konnte bereits nach einem Jahr eine Fachweiter- bildung zur Stroke Nurse machen, also eine Spezialisierung auf die Behandlung von Patienten mit einem Schlaganfall.“ Bestens überwacht Die werden auf ihrer Station bestens betreut. Alle Bettplätze sind mit einer Vielzahl von Sen- soren z. B. für die Herzfrequenz, den Blutdruck oder die Sauerstoff- sättigung ausgestattet, die im Sta- tionszimmer überwacht werden. „Schwerpunkt ist die Erstversor- gung von Schlaganfallpatienten, die nach ersten Tests in der Not- aufnahme meist rund 72 Stunden überwacht werden, bevor sie auf die Normalstation verlegt wer- den“, erzählt Helena. Während dieser Zeit können auf der Station, die dank ihrer speziellen Zertifi- 1 3 2 [1] Auf der Stroke Unit der Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm ist modernste Technik im Einsatz, die Helena Dyck kompetent im Griff hat. [2] Die Schülerinnen und Schüler an Dycks ehemaliger Realschule in Riedlingen lauschten interessiert ihren Erklärungen zu den Aufgaben und der täglichen Arbeit einer Gesundheits- und Krankenpflegerin. [3] Mit ihrer Pflegedienstleiterin Helene Maucher reiste Helena Dyck zur Preisver- leihung nach Berlin – in der Mitte Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung. zierung ein großes Einzugsgebiet hat, alle notwendigen Maßnah- men durchgeführt werden. Vielfältiges Engagement Eigentlich könnte man denken, Helena Dyck sei damit schon aus- gelastet, aber sie ist auch neben ihrem Job ehrenamtlich engagiert. An ihrer alten Realschule in Riedlingen, gute 50 Kilometer südwestlich von Ulm, organisierte sie einen „Proud to be a nurse“- Tag und berichtete über die Auf- gaben und die spannende Arbeit als Gesundheits- und Krankenpfle- gerin und andere Berufe aus der Gesundheitsbranche. „Die Klasse war dann auch zu Besuch in der Klinik und schaute sich alles live vor Ort an“, ergänzt Helena Dyck. Das Event sprach sich rum und zwischenzeitlich war sie auch an weiteren Schulen wie dem Sophie-Scholl-Gymnasium in Ulm zu Gast – und das mit Erfolg: „Überall stieß ich auf großes Interesse.“ 14 HARTMANN PflegeDienst 2/2019

RkJQdWJsaXNoZXIy NDU5MjM=