PflegeDienst 2/2019

Gesunde Füße – gesunder Mensch Mit gesunden Füßen das eigene Wohlbe- finden zu steigern, ist für jeden ein erstre- benswertes Ziel. Ganz besonders wichtig ist es aber für in der Pflege Tätige, damit die Füße den tagtäglichen hohen Belas- tungen ohne Schädigungen standhalten. Aus Greiffüßen wurde im Laufe der menschlichen Entwicklung ein raffiniert konstruierter Steh- und Lauffuß, der ein Leben lang Rekordleistungen erbringt. Neben ihren Aufgaben als wichtigstes Transportmittel – selbst ein Bewe- gungsmuffel bringt es in seinem Leben auf geschätzte 160 Mil- lionen Schritte – müssen sie den Körper ausbalancieren und haben ein Vielfaches des Körpergewich- tes abzufedern. Darüber hinaus muten wir unseren Füßen eine ganze Reihe zusätzlicher Belastungen zu: bei- spielsweise stundenlanges Stehen, Gehen auf harten Böden, Lau- fen in hohen Schuhen oder vor allem durch Übergewicht. Daraus resultiert eine Überlastung bzw. Schwächung von Muskeln und Sehnen, was zu verschiedenen Fuß- und Zehenfehlstellungen führen kann, beispielsweise zu Platt-, Senk- oder Spreizfüßen, wobei letztere die Bildung eines Hallux valgus begünstigen. Fehlstellungen der Füße zu korrigieren oder auszugleichen, ist Aufgabe des Orthopäden. Die Füße gesund und fit zu halten, damit sie uns durchs Leben tra- gen, haben wir durch die richtige Fußpflege aber selbst in der Hand. Der Weg zu gesunden Füßen Das A und O für gesunde Füße ist eine perfekte Fußpflege . Ent- spannende Fußbäder mit erfri- schenden oder desodorierenden Zusätzen machen Haut und Nägel geschmeidig. Nach dem Bad Füße gut abtrocknen – vor allem zwischen den Zehen – und eincre- men. Ideal ist eine Fußcreme mit Urea (Harnstoff), weil sie die Füße vor dem Austrocknen schützt. Die Pflege der Fußnägel gehört selbst- verständlich zur Fußpflege. Hinweis: Eine fachgerecht durchgeführte medizinische Fuß- pflege ist bei Diabetikern eine entscheidende Präventivmaß- nahme und dringlich anzuraten. Insbesondere sollen Schwielen und Hühneraugen vom medi- zinischen Fußpfleger entfernt werden. Dabei ist zu beachten, dass Schwielen immer ein Zeichen für falsche Druckverteilung sind! Auch kleine Verletzungen dürfen niemals unterschätzt werden, da sie Ausgangspunkt für schwere Ulzera sein können. Sie müssen desinfiziert, verbunden und früh- zeitig dem Arzt gezeigt werden. Ebenso wichtig wie die Fuß- pflege ist das richtige Schuhwerk . Schuhe sind in der Größe immer so zu wählen, dass sich die Füße darin gut bewegen können und nicht eingeengt sind. Sie sollten eine stoßabfedernde, gut abroll- bare Sohle und luftdurchlässige Obermaterialen haben. Schuhe mit hohen Absätzen sollten mög- lichst nur für kurze Zeitspannen getragen werden. Wer ständig auf sehr hohen Absätzen balan- ciert, neigt zur Spreizfußbildung. Hohe Plateausohlen gefährden die Sprunggelenke. Eine absolute Wohltat für die Füße ist schließlich Barfußlaufen . Es stärkt Fußmuskulatur, Sehnen und Bänder und wirkt sich günstig auf die Bein- /Wadenmuskulatur und Wirbelsäule aus. Barfußlaufen – ggf. mit Barfußlaufschuhen, die vor Verletzungen schützen – ist im Trend, sollte jedoch unter fach­ licher Anleitung erlernt werden. Hinweis : Für Diabetiker ist Bar- fußlaufen tabu. Auch Fußgymnastik , die unauf- fällig im Sitzen oder Stehen durchgeführt werden kann, hilft, die Füße gesund zu erhalten und Fehlstellungen durch Überlastung vorzubeugen. Die Füße sind ein wahres Wunder- werk aus Knochen, Gelenken, Mus- keln, Bänder und Sehnen. Sieben Fußwurzelknochen, fünf Mittelkno- chen und vierzehn Zehenknochen bilden das Fußsklelett. Durch die Anordnung der Fußwurzelknochen entstehen zwei Fußgewölbe: das Längsgewölbe an der Fußinnenseite und das Quergwölbe im Bereich des Mittelfußknochens. Damit kann der Fuß Körperdruck, der z. B. beim Laufen entsteht, elastisch abfedern. 18 HARTMANN PflegeDienst 2/2019 Fit & erfolgreich

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