PflegeDienst 3/2020
2 Richtige Bekleidung schützt vor Ansteckung 7 Die Art der Arbeitskleidung (Bereichskleidung) wird (zumeist) von der jeweiligen Einrichtung bestimmt. 7 Eigenverantwortlich ist darauf zu achten, dass die Arbeitsklei- dung sauber ist und entspre- chend den Vorschriften getra- gen und gewechselt wird. 7 Arbeitskleidung darf nur bei der Arbeit und nicht in ande- ren Wirkungsbereichen (z. B. zuhause) getragen werden, damit die Gefahr der Keim- übertragung, z. B. auf Familien- angehörige, reduziert wird. 7 Bei zu erwartendem direkten Kontakt mit Blut, Sekreten, Urin oder Stuhl ist über der Arbeitskleidung eine Einmal- schürze (Folie) als Nässeschutz zu tragen. 7 Bei sehr hohen Infektionsrisiken (z. B. Noroviren-Ausbruch) ist die komplette „Persön- liche Schutzausrüstung“ (PSA) nach TRBA 250 (Technische Regeln für Biologische Arbeitsstoffe) über der Arbeitskleidung zu tragen. 7 Je nach Einsatzbereich umfasst die PSA − Schutzkittel − Mund- und Nasenschutz, − ggf. Schutzbrille − Einmalhandschuhe 7 Die PSA muss der TRBA 250 zufolge in ausrei- chender Stückzahl von der Einrichtung vorge- halten werden. 7 Dass die PSA auch ord- nungsgemäß getragen und gewechselt wird, obliegt wiederum der Disziplin des Personals. 3 Gewissenhafte Händehygiene rettet Leben 7 Die Händedesinfektion und -hygiene gilt weltweit als die wirksamste Einzelmaß- nahme zur Unterbrechung von Infektionsketten in Gesundheitseinrichtungen. 1 7 Eine Händedesinfektion erfolgt jeweils zu den „5 Momenten der Händedesinfektion“ : − VOR Patienten- bzw. Bewohnerkontakt − VOR aseptischen Tätigkeiten − NACH Kontakt mit poten- ziell infektiösen Materialien − NACH Patienten- bzw. Bewohnerkontakt − NACH Kontakt mit der direkten Bewohnerum- gebung bei immobilen Bewohnern 7 Hautpflege und Hautschutz nach RKI-Vorgaben, weil eine sichere Desinfektion nur bei intakter Haut möglich ist. 7 Hände sollen nur dann gewa- schen werden, wenn sie sicht- bar verschmutzt sind; dann am besten Waschsyndets mit einem pH-Wert um 5,5 benutzen. 7 Zusätzlich zur Händedesinfek- tion werden Einmalhandschuhe getragen, wenn ein Kontakt der Hände mit Schleimhaut, kontaminierter Haut, Blut, Sekreten, Urin, Stuhl usw. zu erwarten ist. 7 Einmalhandschuhe sind zu allen Reinigungsarbeiten, ins- besondere zu solchen mit Des- infektionsmitteln zu tragen. [1] Händehygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionspräven- tion (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI), Bundesgesundheitsbl 2016, 59:1189-1220 [2] Bergen, Peter: Hygiene in Altenpflegeeinrichtungen, München/Jena, 2004 [3] HARTMANN PflegeDienst: Hygiene und Infektionsschutz in der Altenpflege, Heft 2/2011 Praxis 15 HARTMANN PflegeDienst 3/2020
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