PflegeDienst 3/2020
Gewalt zwischen Heim bewohnern vorbeugen Konflikte und Gewalt zwischen Bewohnern von Pflege- einrichtungen sind nicht selten. Dies kann für Opfer und Einrichtung schwerwiegende Folgen haben. Das ZQP hat daher Schulungsmaterial zur Gewaltprävention entwickelt, das in der Praxis getestet wurde und kostenlos erhältlich ist. Grundsätzlich kann jede pflegebe- dürftige Person in einer Einrichtung Gewalt durch Mitbewohnerinnen oder Mitbewohner erfahren. Dies geschieht zum Beispiel durch körper- liche Übergriffe, aber auch durch Dro- hen, Herumkommandieren oder Schi- kanieren. Die Konflikte und Aggressio- nen bis hin zur Gewalt können für die Beteiligten schwere körperliche und psychische Folgen haben. Mutmaßlich bleiben jedoch viele solcher Vorfälle unbemerkt. Denn die Betroffenen möchten oder können vielleicht nicht darüber sprechen und Mitarbeitende der Einrichtung werden nicht unbedingt Augen- zeugen. So sind die Anzeichen für Gewalt oft nicht direkt ersichtlich oder uneindeutig. ZQP-Schulungsmaterial klärt auf „Das neue Arbeitsmaterial kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Wissen über Ursachen, Auslöser und Anzeichen von Gewalt aufzubauen und für das Thema zu sensibilisie- ren. Bislang gibt es deutschlandweit nichts Vergleichbares“, erklärt Dr. Ralf Suhr, der Vorstandsvorsitzende des ZQP. Obwohl die Prävention von Gewalt zwischen Bewohnerinnen und Bewohnern hoch relevant ist, wird dies in der Pflegeausbildung und Pflegepraxis bisher oft noch zu wenig konkret behandelt. Das Arbeitsmaterial umfasst: 7 Informationsbroschüre für Pflegende 7 Präsentationsfolien für eine Schulung 7 Arbeitsblätter für Gruppendiskussionen Durch interaktive Elemente wird eine involvierende und dialogoffene Aus- einandersetzung mit dem Thema gefördert und zur Reflexion eigener Erfahrungen angeregt. Verschiedene pflegealltags-typische Situationen und Problemkonstellationen werden aufgegriffen. In erster Linie richtet sich das Lern- paket an professionell Pflegende und Auszubildende für Pflegeberufe. „Idealerweise sollte aber das gesamte Personal zum Thema geschult wer- den. Daher sind die Inhalte so auf- bereitet, dass sie für alle in Pflege- einrichtungen tätigen Berufsgruppen verständlich sind und in interdiszipli- nären Schulungen eingesetzt werden können“, so Suhr. Ebenso werde die Leitungsebene angesprochen. Denn Veränderungsprozesse müssten vom Führungspersonal ausgehen und kontinuierlich getragen werden. Andernfalls drohe eine entspre- chende Intervention erfolglos zu bleiben. Alle Materialien zum Download und mehr Infos zum Thema Gewaltprävention in der Pflege gibt es auf dem ZQP-Portal www. pflege-gewalt.de Aktuell 7 HARTMANN PflegeDienst 3/2020
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