PFLEGEDIENST 2/2021

Tumorerkrankungen der Haut Tumoren sind nicht mehr rückbildungsfähige Wucherungen, die nach ihrer pathologischen Erscheinungsform in gutartige Tumoren (z. B. Alterswarzen, Basalzellpapillome, Pigmentzellnävi), Prä- kanzerosen (z. B. Verhornungsstörungen der Haut) und bösartige Tumoren (z. B. Basaliome, Melanome) eingeteilt werden. Bei diesen Anzeichen muss man reagieren: Die ABCDE-Regel für die Selbstuntersuchung A wie Asymmetrie – ungleichmäßige, asymmetrische Form: Ein neuer dunkler Hautfleck ist ungleichmäßig geformt, d. h. nicht gleichmäßig rund, oval oder länglich. Außerdem ist es möglich, dass sich die Form eines bereits vorhandenen Flecks verändert hat. B wie Begrenzung – verwaschene, gezackte oder unebene und raue Ränder: Ein dunkler Hautfleck hat verwischte Konturen oder wächst ausgefranst in den gesunden Hautbereich. C wie Colour – (englisch = Farbe): unterschiedliche Färbungen, hel- lere und dunklere Flecken in einem Mal: Achten Sie auf einen Fleck, der nicht gleichmäßig in der Farbe, sondern vermischt ist mit Rosa, Grau oder schwarzen Punkten. Er weist auf ein malignes Melanom hin und sollte grundsätzlich ärztlich untersucht werden. Dasselbe gilt für krustige Auflagen. D wie Durchmesser – der Durchmesser ist an der breitesten Stelle größer als fünf Millimeter: Pigmentmale, die größer als 5 mm im Durchmesser sind oder eine Halbkugelform haben, sollten kontrol- liert werden. E wie Erhabenheit – Wachstum knotig in die Höhe oder neu ent- standen auf sonst ebenem Grund. Bei einer Höhe über einem Milli- meter kann dies ein Hinweis auf Hautkrebs sein. Abschuppung der obersten Zellen nimmt ab. Gleichzeitig vermindern sich die Bindungskraft zwischen den Zellen sowie die transepidermale Wasserdampfabgabe. Zunehmende Pigmentstörungen zeigen sich als fle- ckenförmige, bräunliche Verfärbungen, den sogenannten Altersflecken. Ebenso bildet sich der Haarwuchs im Alter zurück. Ganz besonders betroffen ist das Wachstum der Zehennägel, das deutlich gestört (gelb- lich-bräunliche, minderwertige Nagel- substanz) und extrem verlangsamt ist. Extrinsische Alterungsprozesse Für das äußere Altern werden schäd- liche Faktoren aus der Umwelt ver- antwortlich gemacht. Im Falle der Haut spielen dabei die UV-Strahlung, ungünstige Lebensumstände mit falscher Ernährung, Rauchen und übermäßigem Alkoholgenuss, aber auch Chemikalien, Schadstoffe oder Krankheitserreger eine bedeutende Rolle. Durch all diese Noxen werden in unterschiedlichem Ausmaß freie Radikale freigesetzt. Freie Radikale sind reaktionsfreudige Moleküle, denen durch Schadstoffeinfluss oder Stoffwechselreaktionen ein Elektron entrissen wurde, das sie sich von anderen Molekülen zurückholen wol- len. Dabei schädigen sie die Zellmem- bran, Eiweißstrukturen werden zerstört oder es wird sogar die Erbsubstanz verändert. Freie Radikale werden vor allem auch durch Sonneneinstrahlung freige- setzt und führen letztendlich zu einer Schädigung des Hautbindegewebes. Häufiges und intensives Sonnenba- den gilt deshalb als der bedeutendste Faktor für vorzeitige Hautalterung. Dabei entstehen nicht nur Knitter- falten, Runzeln und Gefäßerweiterun- gen als Zeichen eines chronischen Lichtschadens, es können sich auch aktinische Keratosen ausbilden, die eine gefährliche Vorstufe zum Haut- krebs darstellen. Nicht selten ent- arten aktinische Keratosen zu einem Plattenepithelkarzinom. Altershaut und Wundheilung Nachdem chronische Wunden auf- grund ihrer Entstehung vor allem im Alter auftreten, ist auch die Frage zu stellen, wie sich die Defizite der Alters- haut auf die Wundheilung auswirken. Dabei ist grundsätzlich mit einer verzögerten Reparationsleistung zu rechnen, weil Blut- und Gewebezellen, die aktiv die Wundheilung betreiben, reduziert sind bzw. langsamer auf eine Verwundung reagieren. Des Weiteren ist auch die Immun- antwort der Haut reduziert, was neben den Funktionseinbußen des Säureschutzmantels auf die Abnahme der sog. Langerhans-Zellen, die zur Abwehrphalanx der Haut gehören, zurückzuführen sein dürfte. So wie unser Körper insgesamt altert, altert auch unsere Haut. A B C D E WISSEN 13 HARTMANN PFLEGE DIENST 2/2021

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