Der Begriff „Hygiene“ geht auf Hygieia zurück, die Göttin der Gesundheit. Er bedeutet in etwa „der Gesundheit zuträgliche Kunst“ und beschreibt damit gut das Wesen der Hygiene. Heute hat die Hygiene den Rang einer wissenschaftlichen, der Medizin zugeordneten Disziplin. Sie beschäftigt sich mit der Untersuchung der Wechselbeziehungen zwischen dem Menschen und seiner belebten und unbelebten Umwelt. Um dieses große Aufgabengebiet bearbeiten zu können, wurden im Laufe der Zeit entsprechende Fachdisziplinen geschaffen, die sich in Arbeits-, Kommunal-, Sozial-, Umwelt- und Krankenhaushygiene gliedern. Der Erfolg engagierter Arbeit vieler ist nicht ausgeblieben: In den Zivilisationsländern sind die großen Seuchen so gut wie ausgerottet, die öffentliche Gesundheitspflege mit Aufklärung der Bevölkerung ist auf einem hohen Niveau, wie auch ein umfangreiches Regelwerk besteht, um den diversen Gesundheitsrisiken durch die verschiedensten Berufs- und Erwerbstätigkeiten vorzubeugen. Mit anderen Worten: Unsere heutige hohe Lebenserwartung ist nicht zuletzt ein Erfolg der angewandten Allgemeinhygiene, die sich bis in unseren privaten Bereich als „persönliche Hygiene“ fortsetzt, mit der wir unseren eigenverantwortlichen Teil zu unserer Gesunderhaltung leisten. Zunehmend wird der Begriff aber auch als „Lebenshygiene“ verstanden, was nichts anderes bedeutet, als möglichen Gesundheitsschäden durch eine vernünftige und maßvolle Lebens- und Ernährungsweise vorzubeugen. Die Beachtung von Hygieneregeln ist somit bereits für den Gesunden von größter Bedeutung, lebenswichtig – mitunter überlebenswichtig – aber wird ihre Anwendung, wenn kranke und alte, multimorbide Menschen zu pflegen sind. Immunschwäche und Alter erhöhen das Infektionsrisiko Durch die verschiedenen körpereigenen Abwehrmechanismen ist der gesunde Mensch gegen das Eindringen krankmachender (pathogener) Mikroorganismen eigentlich gut gerüstet. Dazu zählen beispielsweise die intakte Haut mit ihrem Säureschutzmantel, der saure Magensaft, das Hygieia ist eine Tochter des griechischen Heilgottes Asklepios. WISSEN 7 HARTMANN PFLEGEDIENST 2/2022 Infektionen zuverlässig vermeiden Hygiene ist lebenswichtig Das Fachgebiet der Hygiene umfasst alle vorbeugenden Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit und zur Krankheitsverhütung. Damit ist sie eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kranken- und Altenpflege. Wird sie vernachlässigt, kann es zu schwerwiegenden Erkrankungen kommen.
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