PFLEGEDIENST 1/2024

Um uns am Leben zu erhalten und uns Leistung zu ermöglichen, benötigt der Körper für die ständig ablaufenden Stoffwechselprozesse jede Menge Energie zum Beispiel durch Kohlenhydrate, die verschiedensten Bausteine wie Eiweiße und Fettsäuren für den Aufbau von Körpersubstanzen, spezielle Wirkstoffe wie beispielsweise Hormone und Enzyme, Vitamine und Mineralstoffe als „Gehilfen“ für die Stoffwechselprozesse. Dabei ist für die Entwicklung und Gesunderhaltung des Menschen von entscheidender Bedeutung, dass er nicht nur ausreichend Nahrung zu sich nimmt, sondern dass diese in ausgewogener Zusammensetzung alle essenziellen Nahrungsbestandteile enthält. Das Gebot der ausgewogenen Ernährung gilt für alle Altersstufen und ist vor allem im Alter eine gute Absicherung, fit zu bleiben. Die Wirklichkeit der Essgewohnheiten aber sieht oft anders aus. Zu viel, zu fett, zu süß, zu salzig – so beurteilt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) die Kost der Deutschen, und auch der Anteil an Genussgiften wie Alkohol und Nikotin ist viel zu hoch. Statt aus ballaststoffreicher Kost besteht die tägliche Nahrung oft aus „leeren Kalorien“, wie Alkohol und Zucker, die dem Körper nur Energie, aber keine Vitamine, Mineralien oder wichtige Nährstoffe liefern. Ursache vieler Erkrankungen Leider sind nun Überernährung und falsche Ernährung keine Bagatellen, sondern Ursachen für viele Erkrankungen. Zu ernährungsabhängigen Krankheiten zählen beispielsweise Gebissverfall und Karies, Abnutzungserscheinungen am Skelett durch Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen wie Fettsucht, Diabetes mellitus und Gicht, Erkrankungen von Leber, Pankreas, Dick- und Dünndarm oder Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall. Speziell ist natürlich die Ernährungssituation bei Seniorinnen und Senioren zu betrachten: Hier ist einerseits die allgemeine Überernährung WISSEN 9 HARTMANN PFLEGEDIENST 1 / 2024 Ernährung im Alter Risiko Malnutrition Wo Appetit vorhanden ist, wird es nicht gefährlich. Erst bei Appetitverlust wächst das Risiko der Malnutrition. Dann ist es ärztliche und pflegerische Aufgabe, dem Mangel an Appetit auf den Grund zu gehen. Denn kommt es durch Appetitlosigkeit zu Malnutrition, kann diese sogar lebensbedrohliche Folgen haben.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDU5MjM=