25 Kilometer zur nächsten Arztpraxis? In vielen Gegenden Deutschlands ist das schon heute Realität. Und immer weniger Mediziner wollen sich in unterversorgten Regionen niederlassen – schon gar nicht als Hausarzt. Lösungen für dieses Problem wurden beim HARTMANN Zukunftsforum 2018 diskutiert.
Untersuchungen zeigen, dass aktuell bereits 2.500 Hausärzte in Deutschland fehlen. Zudem stehen viele kurz vor der Pensionierung, sodass sich die Situation in den nächsten Jahren noch verschärfen wird. Besonders dramatisch ist das Problem in ländlichen Gebieten, aber auch in einigen Großstädten ist eine Unterversorgung mit Hausärzten zu beobachten.
Gute Ansätze biete hier der Masterplan 2020, der unter anderem vorsieht, dass angehende Mediziner einen Teil ihrer Ausbildung in der Niederlassung machen. Selbstverständlich gehöre dazu auch die Qualifikation der medizinischen Fachangestellten hin zur Versorgungsassistenten. „Wir delegieren unsere Aufgaben, aber wir brauchen keine Substitution“, meint Richter. „Denn so haben wir den Vorteil, dass alle Fäden beim Hausarzt zusammenlaufen.“ All dies diene dem Kompetenzerhalt des Hausarztes.
Auch wenn Anke Richter sowohl beim Thema Digitalisierung als auch Delegation und Substitution ihre Bedenken äußerte, konnten sich die beiden doch auf einige Punkte einigen. So sehen sie zukünftig mehr neue Formen wie medizinische Versorgungszentren, von Kommunen betriebene Praxisräume oder Patientenbusse für eine regelmäßige Versorgung der Bevölkerung auf dem Land.