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Häufiges Problem bei Inkontinenz: die IAD

Die Inkontinenzassoziierte Dermatitis (IAD) ist ein zwar bekanntes, aber wenig evaluiertes Krankheitsbild in der Pflege. Gefährdet sind insbesondere multimorbide, stuhl- und harninkontinente Alterspatienten. Das SKINTEGRITY-Konzept von HARTMANN hilft dabei, die IAD-Prophylaxe zu optimieren.


von der HARTMANN Online-Redaktion
Bei der IAD handelt es sich um eine Entzündung der Haut, lokalisiert in der perianalen Region (Bereich des Beckenausgangs, Genitalorgane, Damm, After), die durch wiederholten Kontakt mit Feuchtigkeit und/oder den aggressiven Zersetzungsprodukten von Stuhl und Urin hervorgerufen wird.

Eine beginnende IAD zeigt sich als Rötung und geht bei Nichteinschreiten in eine ausgeprägte schmerzhafte Entzündungsreaktion der Haut mit Bläschenbildung, Nässen und Krustenbildung über. Bei derart geschädigter Haut besteht zudem immer ein großes Risiko für eine oberflächliche, bakterielle Infektion (Erythrasma). Auch eine sehr schmerzhafte und belastende Candidainfektion (Candidose) im Genitalbereich ist eine häufige Komplikation. Es kann aber auch noch schlimmer kommen. Aufgequollene und mazerierte Haut führt bei Druckeinwirkung nicht selten zu einem Dekubitus, dessen Ausheilung sehr lange dauern kann.

Was therapeutische und pflegerische Teams dabei kaum realisieren, ist, dass bei einer Entgleisung einer IAD rechtliche Sanktionen zu befürchten sind. Selbst eine entzündliche Hautveränderung im Rahmen einer IAD, einhergehend mit Ammoniakgeruch, bedeutet aus rechtlicher Sicht bei unzureichendem IAD-Management einen mit Schmerzensgeld zu sanktionierenden Ersatzanspruch, wenn der geschädigte Patient wegen der allgemein störenden Geruchsbildung einen Besuchs- und Kontaktmangel erleidet.*

Composing von Entzündungen am Gesäß
Die obere Abbildung zeigt die typischen diffusen Hautrötungen bei einer inkontinenzassoziierten Dermatitis (IAD), die untere einen Dekubitus Grad 1 mit scharf begrenzten, flächigen Hautrötungen. Im Gegensatz zur IAD, bei der die Hautrötung wegdrückbar sein kann, ist sie bei Dekubitus Grad 1 nicht mehr wegdrückbar.

SKINTEGRITY-Konzept zur Optimierung der IAD-Prophylaxe

Das SKINTEGRITY-Konzept von HARTMANN kombiniert unter dem Markendach MoliCare aufsaugende Inkontinenzprodukte mit einer darauf abgestimmten Hautpflege, MoliCare Skin. Dieses einzigartige duale System sorgt für aktiven Hautschutz und eine bessere Hautgesundheit. „Grundlage des HARTMANN SKINTEGRITY-Konzepts ist die dermatologische Überlegung, dass Inkontinenz eine Belastung für die Haut ist", erläutert Prfo. Dr. Hans Smola, Medizinischer Leiter der PAUL HARTMANN AG.

MoliCare Inkontinenzprodukte mit Curly Fibre Technologie

„Curly Fibre“ ist die Bezeichnung für natürliche Zellulosefasern, die in eine „gelockte“ Struktur überführt und mit Zitronensäure versetzt werden. Sie sind extrem weich und erhöhen die Leistungsfähigkeit der MoliCare Inkontinenzprodukte: Sie sorgen auf der Oberfläche für eine schnellere Aufnahme (Absorption) des Urins und somit für eine hohe Oberflächentrockenheit.

Curly Fibre erzeugt aber auch einen sauren pH-Wert auf der Oberfläche der MoliCare Inkontinenzprodukte. Bedenkt man, dass die optimale Barrierefunktion der Haut von einem sauren pH-Wert abhängt, gewinnt diese Eigenschaft besondere Bedeutung: MoliCare Inkontinenzprodukte mit Curly Fibre haben einen pH-Wert zwischen 4,0 und 5,5. Sie sind also deutlich „saurer“ als Standardprodukte ohne Curly Fibre, die einen pH-Wert zwischen 6 und 7 haben.

Beide Eigenschaften der Curly Fibre treten nun gemeinsam in Aktion: Treffen alkalische Flüssigkeiten auf die Oberfläche des MoliCare Inkontinenzproduktes, werden sie zum großen Teil schnell aufgesaugt. Der kleine verbleibende Anteil an alkalischer Restfeuchte wird durch den Kontakt mit der Curly Fibre in einen sauren pH-Wert umgewandelt.

Composing Verpackungen MoliCare Slip, Form, Mobile

Prävention ist der beste Schutz – drei Bereiche stehen bei der IAD im Fokus

Kontinenz fördern – Hautfreundliche Inkontinenzhilfsmittel – Hautschutzprogramm umsetzen
IAD drei Bausteine

MoliCare Skin Hautpflegeserie für Reinigung, Schutz und Pflege

„Ob eine IAD entsteht oder nicht hängt vor allem vom Inkontinenzmanagement ab“, sagt auch die Pflegeexpertin Elke Kuno. Dabei sollten Reinigung und Pflege möglichst schonend und mit hautneutralen Substanzen durchgeführt werden.


Die MoliCare Skin Hautpflegeserie ist die ideale Ergänzung zu den MoliCare Inkontinenzprodukten. Denn MoliMoliCare Skin Produkte für Reinigung, Schutz und Pflege sind optimal auf die Anforderungen der von Inkontinenz strapazierten Haut abgestimmt.


Im Rahmen der IAD-Prophylaxe sind vor allem die ohne Wasser anzuwendenden MoliCare Skin Reinigungsprodukte eine wertvolle Hilfe: Reinigungsschaum und Feuchtpflegetücher reinigen gründlich, aber sanft und wirken geruchsneutralisierend. Bei den Molicare Skin Hautschutzprodukten bieten der Hautprotektor Schaumspray und die transparente Hautschutzcreme zuverlässigen Schutz vor aggressiven Substanzen. Besonders wichtig ist aber auch, dass diese beiden Hautschutzpräparate speziell für die Anwendung mit aufsaugenden Inkontinenzprodukten entwickelt wurden: Sie schränken die Saugleistung nicht ein und sind so idealer „Kombipartner“ der MoliCare aufsaugenden Inkontinenzprodukte.

Skin Composing PHI24_01_02

*Quelle: Hans-Werner Röhlig, seminaris medizinrecht, Oberhausen, im HARTMANN PflegeDienst Ausgabe 1/2015 „IAD als Problem für Patient und therapeutisches Team“