WundForum 2/2020

Praxis 14 HARTMANN WundForum 2/2020 HydroClean mini Speziell für kleine und tiefe Wunden wie venöse Beinulzera und diabetische Fußulzera wurde HydroClean mini als ein tamponierfähiges Spezialformat von HydroClean entwickelt. Das hydroaktive, wirkstofffreie Wundkissen HydroClean ist mit Ringerlösung getränkt, die konti- nuierlich an die Wunde abgegeben wird. Gleichzeitig wird aber auch keimbelastetes Exsudat in das Wund- kissen aufgenommen und dort sicher gebunden. Dieser einzigartige Saug-Spülmechanismus sorgt für eine schnelle, effiziente Reinigung und stimuliert die Granulation. [1-3] Die Applikation von HydroClean mini ist einfach. Bei tiefen Wunden wird Hydro- Clean mini locker, ohne Druck in die Wunde eintamponiert und bei weniger tiefen Wunden so auf die Wunde gelegt, dass das Wundkissen in direktem Kontakt mit dem Wund- grund steht und den Wundrand leicht überlappt. Anschließend wird Hydro- Clean mini mit einem Folienverband wie Hydrofilm fixiert. [1,3-6] Bei der Necrobiosis lipoidica handelt es sich um eine Funktionsstörung in der Haut, bei der es lokal zu Ent- zündungsherden (Granulomen), verdickten Blutgefä- ßen und Fettablagerungen kommt. Die exakte Ursa- che für die Entstehung ist bislang nicht bekannt. Bei etwa 60 Prozent der betroffenen Patienten besteht eine Assoziation zum Diabetes mellitus. Als Prädi- lektionsstellen dieser Erkrankung, die dreimal mehr Frauen als Männer betreffen soll, werden die Unter- schenkelstreckseiten beschrieben.  [7] Die Diagnose kann insbesondere im Frühstadium erschwert sein. Symptomatisch und schmerzlindernd – Wundversorgung bei Necrobiosis lipoidica Die Tatsache, dass die exakte Ursache für die Necro­ biosis lipoidica ungeklärt ist, erschwert die Behandlung der Erkrankung und dementsprechend auch die Wund- behandlung. Diese kann letztlich nur symptomatisch sein und vorrangig der Schmerzlinderung dienen. Bei etwa 15 bis 35 Prozent der Patienten kommt es im Krankheitsverlauf, meist nach einem Minimal- trauma, zum Auftreten von Ulzerationen, die sich äußerst therapierefraktär und schmerzhaft zeigen können.  [7] Problematik und Behandlungsverlauf Die 60-jährige Patientin fühlte sich mit den vielen kleinen Ulzerationen, die massive Schmerzen ver- ursachten, völlig alleingelassen. Nach ihren Aussa- gen „rannte“ sie von einem Arzt zum anderen. Eine Therapie oder ein Konzept zur Wundbehandlung und insbesondere zur Schmerzlinderung kamen nicht zustande. Die Patientin suchte schließlich das Wund&Fallmanagement André Schneider in Ketzin / Havel in Brandenburg um Hilfe auf. Anamnese bzw. Diagnosen ergaben: Patientin, 60 Jahre, orientiert, mit Necrobiosis lipoidica, CVI bds, Diabetes mellitus Typ II, Polyneuropathie, Falithrom seit 15 Jahren aufgrund von Aortenklappenersatz, chronisches Schmerzsyndrom, Rheuma, Hyperlipo- proteinämie, Hyperurikämie, chron. Sinusitis, Aus- schluss AVK, pAVK. Es bestanden eine Reihe von Allergien: Doxyyclin, Amoxicillin, Penicillin, Vancomycin, Novaminsulfon, Tramal, Clexane, Baumwolle, Birke, Erle, Hasel und Katzenhaare. Die Wunddiagnose ergab: seit ca. drei Monaten bestehende Ulzera am US bds., beginnend mit star- ken Schmerzen, gerötetem Wundrand und Umfeld sowie mittig erst trockene Nekrose dann feucht, Kompression bisher mit Rundstrick, Bandagistin hin- zugezogen, jetzt Flachstrick. In der Duplexsonografie kein Anhalt für AVK, pAVK, ausgeprägte CVI, Stanzbiopsie nicht vollstän- dig möglich aufgrund von Falithrom, kein Anhalt für Vaskulitis. Das neue Wundversorgungskonzept: Die Thera- pie gestaltete sich anfänglich sehr schwierig, zum einen durch die Schmerzen, zum anderen die aus- gedehnten Hautrötungen mit nekrotischen Ulzera. Die Schmerzen wurden vom Hausarzt weitgehend unter Berücksichtigung der Allergien mit Palexia 100 mg behandelt, darunter erträgliche Besserung, aber keine Schmerzstillung. Bis die Rötung abgeklungen war, wurde auf eine Kompressionstherapie, die normalerweise empfohlen wird, verzichtet. Ebenso wurde aufgrund der Vielzahl der Allergien auf eine Antibiose verzichtet. Für die Wundversorgung wurden die hydroaktiven Wundkissen HydroClean Ø 4 cm und HydroClean mini eingesetzt, das speziell für kleine und tiefere Wunden entwickelt wurde (siehe Info links). HydroClean wurde mit der kohäsiv-elastischen Fixierbinde Peha-haft fixiert, HydroClean mini mit dem Folienverband Hydrofilm, um ein vorzeitiges Austrocknen des Wundkissens zu vermeiden. Literatur Seite 12 Originalgröße: Ø 3 cm

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