WundForum 3/2020
In der Klinik als Resposorb Silicone Border erhältlich Vorgeschichte Seit 2013 bilden sich immer wieder entzündlicher Knoten und Pusteln mit zum Teil starken Schwellungen und Schmerzen im Bereich der Schamlippen, Leisten und Oberschenkelinnenseiten. Der behandelnde Gynäkologe thera- piert mit Antibiotika und Cremes. 2014 Überweisung an einen Dermatologen wegen wiederkeh- render Abszedierungen. Bis 2016 werden die Abszesse mehrmals gespalten. Zurückzu- führen wären diese Furunkel laut Dermatologen auf eingewachsene Haare, die durch Epilieren und Wachsentfernung der Scham- und Körperhaare entstehen kön- nen. Zusätzliche Risikofaktoren sind Rauchen und ein leichtes Übergewicht. 2019 fängt die Pustelbildung wieder an, Sitzen und Gehen wird zur Qual, Salben und Antibiotika (Tetracyclin 3 x 1000 mg) helfen nicht, es wird eine Resistenz festgestellt. Im Dezember 2019 sind die Schmerzen so stark, dass eine OP unumgänglich wird. Am 12.02.2020 wird in der Hautklinik der gesamte betroffene Bereich auf beiden Seiten der Oberschenkelinnenseiten groß- flächig ausgeschnitten. Die Nach- behandlung durch den nieder- gelassenen Hautarzt bestand aus Betaisodona-Salbe und unsterilem Zellstoff von der Rolle. Ein ambulanter Pflegedienst wurde für die Verbandwechsel hinzugezogen. Der Wundexperte dieses Pflegedienstes sah sofort, dass diese Wundversorgung völlig unzureichend war, da sie nicht den Standards entsprach. Zudem war sie für die Patientin sehr belastend, weil die Patientin aufgrund eines Diabetes insipidus (Hormonmangelerkrankung, die durch eine extrem hohe Harn- ausscheidung charakterisiert ist) häufige Toilettengänge hatte und jedes Mal der Zellstoff nass wurde. Außerdem hatte sie starke Wundschmerzen. Als der Wundexperte Sieg- fried Kraus die Patientin am 21.02.2020 zum ersten Mal sah, war sie mit den Nerven am Ende! Abb. 1 zeigt die Wunde rechte Seite, Abb. 2 die Wunde linke Seite am 21.02.2020. Nach Rück- sprache mit der Hausärztin wurde ab diesem Zeitpunkt Hydroclean cavity 4 x 8 cm und darüber Zetuvit Plus Silicone Border eingesetzt. Die Verbandwechsel erfolgten täglich. Die Patientin war schon nach dem ersten Tag mit dieser Versorgung überglücklich, da sie nun ohne Probleme zur Toilette gehen und den Verband abtup- fen konnte, wenn er durch Urin außen etwas benetzt wurde [Abb. 3]. Die Abbildungen 4 und 5 vom 26.02.2020 zeigen, wie HydroClean cavity als Primärver- band und Zetuvit Plus Silicone Border als Sekundärverband ange- legt wurde. Der Zellstoffstreifen in der Mitte schützte den Intimbe- reich beim Fotografieren. Die Abbildungen 6, 7 und 8 vom 20.03.2020 zeigen die Hei- lungsfortschritte, die Abbildung 9 vom 10.04.2020 die Abheilung. Zetuvit Plus Silicone Border ist eine selbstklebende Super- absorber-Wundauflage mit einer Silikonwundkontakt- schicht und einem Silikon-Haftrand zum Feuchtigkeits- und Exsudatmanagement. HydroClean ist eine hydroaktive Wundauflage mit Saug-Spül- Mechanismus zur Reinigung und Wundkonditionierung. Das tamponierfähige HydroClean Cavity dient zur Versorgung tiefer Wunden. Die Patientin ist mit der anonymi- sierten Veröffent- lichung dieses Wundverlaufs einverstanden, weil sie anderen Betroffenen Mut machen und ihnen einen unnötig langen Leidensweg er- sparen möchte. 1 4 7 3 6 9 2 5 8 Praxis 17 HARTMANN WundForum 3/2020
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