WundForum 3/2020
Wo sonst eine fünfstellige Teil- nehmerzahl aus Politik und Fach- öffentlichkeit zusammenkommt, schalteten sich Interessierte in die- sem Jahr digital zu: Vorträge per Livestream, virtuelle Messestände statt persönlicher Begegnung und Diskussionen im Chat. Auch HARTMANN war als Premiumpart- ner dabei – mit einem virtuellen Stand und interessanten Fachvor- trägen (siehe Infoboxen rechts). Per Videobotschaft dankte Bundeskanzlerin Angela Merkel „von Herzen allen, die jeden Tag ihr Bestes geben, um den Alltag der Pflegebedürftigen und Patien- ten auch in der Pandemie so gut wie möglich zu gestalten“. Sie betonte, dass gute Pflege gute Rahmenbedingungen braucht und dass Pflege Ausdruck gelebter Menschlichkeit ist. Der Präsident des Deutschen Pflegerates, Franz Wagner, richtete den Scheinwerferkegel ebenfalls auf die Menschen, die in der Pandemie jeden Tag alles geben: Rund 1500 Menschen aus Gesundheitsberufen sind bereits an COVID-19 gestorben. „Die Menschen haben im Dienst für uns alle ihr Leben verloren“, sagte er und plädierte für mehr politi- schen Druck, um das Potenzial der Pflege anzuerkennen. Mit den Worten „Erhebt euer Licht“, for- derte Wagner alle Pflegenden auf, „Erhebt euer Licht“ – Deutscher Pflegetag 2020 Den Anstoß durch die Corona-Pandemie nutzen, um notwendige Änderun- gen umzusetzen – und dabei Ärzte und Pflegende zu einem Team auf Augen- höhe zusammen zu schweißen: Das waren die zentralen Themen auf dem Deutschen Pflegetag 2020. Aber so wie das ganze öffentliche Leben fand auch der führende deutsche Pflegekongress in diesem Jahr auf Abstand statt. sich ihres nicht mehr unter den Scheffel stellen zu lassen. In der anschließenden Diskus- sion beschrieb Shirin Kreße aus Berlin „ein diffuses Heldentum“, das durch die Pandemie entstan- den sei. Sie befürchtete, durch die Pandemie sei die Pflege bei ihrem alten Image geblieben, Chancen würden nicht genug genutzt. Moderator Dr. Eckart von Hirsch- hausen fasste zusammen: „Die Kompetenz muss in den Vorder- grund gestellt werden“. Zusammenarbeit im Fokus Wie wichtig das Miteinander auf Augenhöhe zwischen Ärzten und Pflegefachkräften ist, wurde eben- falls erörtert. Andreas Wester- fellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, sieht in der Pandemie eine Chance, dass die Dinge endlich verbessert werden. Richtlinien zur Zusammenarbeit bei den gesundheitlichen Fach- berufen wurden entworfen, aber bisher wurde davon nicht viel umgesetzt. Der Blickwinkel über die Berufsgruppe hinaus hilft – nur so könne der Strategieprozess vorangehen. Dafür müssten die Rahmenbedingungen stimmen. Auf der offiziellen Abschlussver- anstaltung äußerte sich Bundes- gesundheitsminister Jens Spahn beschwichtigend und optimis- tisch. Nicht nur Wertschätzung und Applaus wurde in den letzten Monaten gespendet, sondern auch durch konkrete Verände- Mit sicherem Abstand – das galt beim Deutschen Pflegetag sowohl für die wenigen Gäste vor Ort als auch bei den Diskussionsrunden auf dem Plenum. Einige der Highlights: das Grußwort von An- gela Merkel, die Begrüßung durch Franz Wagner, hochkarätig besetzte Panels, die Verleihung des Deutschen Pflegepreises und die Abschlussveranstaltung mit Jens Spahn. Zwischendurch konnten die Teilnehmer auch die Ausstellung mit dem virtuellen HARTMANN Stand besuchen. Im Rahmen des Pflegetages wurde auch der Deutsche Pflege- preis überreicht. In der durch HARTMANN verliehenen Kate- gorie „Praxis“ erhielt ein Projekt aus Köln den ers- ten Preis. Über alle Preisträger berichteten wir bereits in Aus- gabe 1-2020 des HARTMANN WundForum. Aktuell 6 HARTMANN WundForum 3/2020
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