WUNDFORUM 1/2022

Indikationsgerechte Wundreinigung Mit sechs Fragen zur richtigen Wundauflage Für die Versorgung flächiger Wunden, z. B. mit nur wenigen Millimetern Wundtiefe (Schädigungen von Epidermis einschließlich der Dermis), eignen sich somit alle kompressenförmigen, flächigen Wundauflagen. Anders bei tiefen Wunden, die Muskelgewebe mitbetreffen, stark zerklüftet sind oder tiefe Wundhöhlen aufweisen. Um hier den notwendigen Kontakt zum Wundgrund auch in tiefen Wundbereichen zu sichern, müssen Wundauflagen tamponierfähig sein. Das Ausmaß der Exsudation ist in der Reinigungsphase meist am stärksten. Die Exsudatmenge zu regulieren sowie die Feuchtigkeit in der Wunde in einem ausgewogenen Level zu halten, ist dabei nur mithilfe von Wundauflagen möglich, die gut saugen. Hier stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Bei flächigen Wunden, die nicht gut zu spülen sind, empfiehlt sich nach Abnahme des alten Verbandes das Auflegen eines Feuchtverbandes aus Mullkompressen und HydroClean Solution. Eine kritische Kolonisation bzw. eine Infektion ist anfänglich nicht einfach zu erkennen: Gerötete, überwärmte, ödematöse Wundränder und sich verstärkende Wundschmerzen sind ernst zu nehmende Anzeichen. Tritt Eiter auf, ist das ein eindeutiges Infektionszeichen. Der Erfolg einer Wundbehandlung, vor allem bei langwierigen Behandlungen chronischer Wunden, ist wesentlich davon abhängig, ob der Patient die gewählte Behandlungsmethode akzeptiert. Er sollte deshalb über die Zielsetzung der Behandlung sowie über die Wirkungsweise der gewählten Wundauflage informiert werden. Die Patientenadhärenz wird umso wichtiger, wenn der Patient oder seine Angehörigen den Verbandwechsel ggf. selbst vornehmen sollen. ½ HydroClean ½ Atrauman Ag ½ Atrauman Silicone ½ HydroClean cavity ½ HydroClean mini ½ Sorbalgon Classic ½ ggf. Spülungen mit HydroClean Solution ½ Zetuvit Plus ½ Zetuvit Plus Silicone ½ ggf. Spülungen mit HydroClean Solution ½ Spülungen mit HydroClean Solution ½ HydroClean ½ HydroClean cavitiy ½ HydroClean mini ½ HydroCelan Solution ½ HydroClean Jede Wundauflage – unabhängig vom Material und der spezifischen Wirkungsweise – muss so appliziert werden, dass sie engen Kontakt zum Wundgrund hat. Denn nur dann ist sie in der Lage, keimbelastetes Exsudat aufzunehmen bzw. nekrotisch-fibrinöse Beläge aufzuweichen und abzulösen. Für eine effiziente Reinigung muss die Wundauflage außerdem durch ihr Wirkprinzip dem vorliegenden Wundzustand entsprechen, der mit fünf Fragen relativ gut evaluiert werden kann. Frage 6 spielt für die Akzeptanz der Behandlung eine große Rolle. 1 Ist die Wunde flächig? 2 Ist die Wunde tief und / oder zerklüftet? 3 Exsudiert die Wunde stark? 4 Ist die Wunde trocken und verkrustet? 5 Ist die Wunde infiziert? 6 Wie gut ist die Mitarbeit des Patienten? WISSEN 13 HARTMANN WUNDFORUM 1/2022

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