zu unterstützen. Die Konzentration endogener Wachstumsfaktoren wird durch eine Kombination aus gelierendem Material innerhalb des Verbandes und der Verfügbarkeit von Feuchtigkeit durch hydratisierte Polyurethane erreicht (molekulare Verdrängung). In der Epithelisierungsphase liefert der Verband einen guten Schutz der Wundumgebung vor Mazeration. Durch die Verbandstruktur wird die Haut nicht ausgetrocknet und zeigt sich weich und elastisch, was das Einwandern von Keratinozyten optimiert. Studienlage zu HWRD Um eine Übersicht der Evidenz von HRWD zu erhalten, wurde in der Datenbank PubMed/MEDLINE eine Suche durchgeführt, um zwischen Januar 1970 und Juli 2021 veröffentlichte Artikel zu finden, in denen die wissenschaftlichen und klinischen Belege für die Verwendung von HRWD wie HydroTac beschrieben wurden. Darüber hinaus wurde eine manuelle Suche in begutachteten Fachzeitschriften und Konferenzberichten, die nicht in PubMed/MEDLINE indexiert sind, durchgeführt, die sich auf Wundversorgung und -management beziehen. Diese Überprüfung der Evidenz für HRWD beschränkte sich auf Studien der Evidenzstufen I bis IV der Leitlinien des Oxford Centre of Evidence-based Medicine. Zum Beispiel wurden in einer multizentrischen, prospektiven offenen Beobachtungsstudie 123 Patienten, die an einem Ulcus cruris venosum erkrankt waren, von Mikosiński et al. mit HydroTac oder HydroTac Comfort behandelt und acht Wochen lang beobachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass es zu einer signifikanten mittleren Wundarealreduktion (WAR) von 25,2 ± 75,8 % (Median 48,8 %, Bereich 100 - 363 %) kommt. Diese Daten lassen sich gut mit den in der Literatur unter Verwendung dieser Wundmesstechnik vorgestellten Daten vergleichen, da ein relativer WAR-Wert von ≥37 % zur Vorhersage des Wundverschlusses in Woche 12 vorgeschlagen wurde, was als Surrogatendpunkt (patientenrelevante Endpunkte, die erst mit einer längeren zeitlichen VerSo funktioniert HydroTac® zögerung auftreten) für klinische Studien vorgeschlagen wurde. In der Studie von Mikosiński et al. erreichten in der achten Woche 54,5 % der Patienten die Schwelle (WAR: ≥40 %) und 41,5 % erreichten eine relative WAR von ≥60 %. Die Wundrandmigration (ein Hinweis auf den Grad der Reepithelisierung der Wunde) wurde mit 1,090 ± 3,098 mm/Tag nach zwei Wochen und 3,568 ± 6,693 mm/Tag nach acht Wochen berechnet. Schmerzreduktion Einige klinische Studien haben gezeigt, dass HRWD bei einer Vielzahl unterschiedlicher Wundtypen eine wirksame Schmerzlinderung bewirken. In der von Mikosiński et al. durchgeführten Studie berichteten 13 Patienten am Ende der Studie über deutlich weniger Schmerzen und eine signifikant bessere Lebensqualität. Darüber hinaus wurden in einer prospektiven Beobachtungsstudie bei 270 Patienten mit schwer heilenden Beingeschwüren oder Dekubitus, die mit HRWD behandelt wurden, Schmerzen untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass die Zahl der Patienten, die Schmerzen hatten, von 65 % auf 44 % zurückging und die Zahl der Patienten, die beim Verbandwechsel Schmerzen hatten, von 56 % auf 36% sank. Der Mechanismus, über den dies geschieht, ist noch unklar. Denkbar wäre folgendes: Die feuchte, geschützte Umgebung verhindert, dass die freiliegenden Nozizeptoren in der Wunde aktiviert werden und Schmerzen verursachen, Nervenzellen werden repariert und schädliche Reize bei der Wundheilung verringert. Schlussfolgerung HRWD wurden entwickelt, um die Wundheilung voranzutreiben, nachdem das Wundbett durch ein Débridement vorbereitet wurde. Es gibt umfangreiche Belege für die klinische Wirksamkeit von HRWD bei der Bereitstellung eines ausgewogenen Feuchtigkeitsniveaus in der Wundumgebung, wodurch der Heilungsprozess bei einer Vielzahl von Wundtypen gefördert wird. Die klinischen Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Konzept der Verstärkung endogener Wachstumsfaktoren durch hydratisierte Polyurethane eine Rolle bei der Förderung der Heilung spielen könnte. Im klinischen Alltag beobachten wir folgende Effekte von HRWD: ½ optimal befeuchtetes Wundbett zur Förderung der Granulation ½ lange Verbandstandzeiten bei beginnender Reepithelisierung ½ positive Auswirkungen auf Wundrand und Wundumgebung ½ Gewinn an Lebensqualität durch Schmerzfreiheit und seltene Verbandwechsel. HydroTac ist ein hydroaktiver Schaumverband mit wundseitig netzförmiger Hydrogel-Schicht und wasserdampfdurchlässiger, flüssigkeits- und keimdichter Polyurethan-Deckfolie. HydroTac unterstützt ein optimal feuchtes Wundmilieu: Überschüssiges Exsudat wird von der Schaumstoffschicht aufgenommen, ohne die Wunde auszutrocknen. Dank der AquaClear Gel Technologie wird Feuchtigkeit an die Wunde abgegeben und die Anreicherung von Wachstums- faktoren beschleunigt den Wundverschluss. HydroTac ist auch mit einem umlaufenden, hypoallergenen Kleberand als HydroTac comfort erhältlich. PRAXIS 17 HARTMANN WUNDFORUM 2/2022
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