Der Autor: Sebastian Kruschwitz, Wundexperte/Pflegetherapeut Wunde ICW, Pflegefachkraft für außerklinische Beatmung, Fachbereichsleitung Wundmanagement, Zentrum für Beatmung und Intensivpflege im „Storkower Bogen“, 10369 Berlin Dekubitus am Os sacrum Erfolgreiche Behandlung mit Zetuvit® Plus Silicone Border Ohne Druckentlastung keine Heilung. Wie wichtig das Zusammenspiel von Druckentlastung und Wundbehandlung ist, zeigt ein Beispiel aus dem ZBI in Berlin. Die wichtigste Maßnahme jeder Dekubitusbehandlung ist die komplette Druckentlastung zur Verbesserung bzw. Wiederherstellung der Gewebedurchblutung im betroffenen Gebiet. Ohne Druckentlastung sind alle weiteren Maßnahmen sinnlos. Das macht dieses Fallbeispiel deutlich. Ein Patient mit Herausforderungen Im Zentrum für Beatmung und Intensivpflege (ZBI) in Berlin wurde am 18. Januar 2023 ein 81-jähriger Patient aufgenommen. Er litt an einer Critical-illness-Polyneuropathie und -Myopathie nach hochgradiger degenerativer Aortenklappenstenose. Am 18.2.2022 erfolgte eine transfemorale Aortenklappenimplantation (TAVI). Dabei traten mehrere postoperative Komplikationen auf: Atelektasen, ein Pleuraerguss (mehrmalige Pleuradrainagen beidseits) und ein prolongiertes pulmonales Weaning bei postoperativ chronischer respiratorischer Insuffizienz (Dilatationstracheotomie). Der Dekubitus Kategorie 3 am Os sacrum trat bereits bei der Behandlung in der Klinik auf, die vom 4. November bis zur Aufnahme im ZBI am 18. Januar dauerte. Dies berichtete die Ehefrau des Patienten, die zu diesem Zeitpunkt kaum mehr Hoffnung hatte, dass der Defekt zur Abheilung gebracht werden könne. Der Patient wies bei der Überleitung zahlreiche weitere Diagnosen auf, die eine intensivmedizinische Betreuung notwendig machten. Sein Immunstatus war geschwächt, er war kachektisch mit konsumierender Grunderkrankung und wies kognitive Einschränkungen auf, womit nur eine schlechte Adhärenz für Behandlungsmaßnahmen gegeben war. Der Patient war vollständig immobil und harn- und stuhlinkontinent, sodass eine zeitnahe Inkontinenzversorgung notwendig war, um eine zusätzliche Belastung des Wundgebiets zu vermeiden. Behandlung mit Zetuvit® Plus Silicone Border Zu Beginn der Behandlung wies der Dekubitus eine Größe von circa 20 x 15 Millimeter auf. e 1 Die Wunde wurde mit Kochsalzlösung gereinigt, eine bakterielle Kontamination – gerade im Sakralbereich sind oft E.-coli-Bakterien anzutreffen – lag nicht vor, ebenso waren mit einem bildgebenden Verfahren weder Staphylokokken noch Pseudomonas nachweisbar. e 2 Deutlich war eine fragile Altershaut zu erkennen, außerdem reagierte der Patient allergisch auf Polyacrylatkleber. Die Wunde wies zu diesem Zeitpunkt eine mäßig bis starke Exsudation auf. Als Wundauflage wurde daher Zetuvit Plus Silicone Border im Format 10 x 10 cm von HARTMANN ausgewählt. e 3 Aufgrund der mit rund 2 mm nur geringen Tiefe des Dekubitus war diese Versorgung ausreichend, auf ein Austamponieren konnte verzichtet werden. Dank des Silikonhaftrandes war keine zusätzliche Fixierung notwendig. Als Wundrandschutz wurde ein leistungsfähiges Hautschutzprodukt mit einem Applikator aufgetragen. Da in der Rima ani auch immer die Gefahr eine Unterminierung der Fixierung durch Stuhl besteht, wurde an einer Die Behandlung wurde mit dem bisherigen Produkt Zetuvit Plus Silicone Border durchgeführt. Mehr Informationen zur neuen Generation finden Sie auf den Seiten 10 und 11. PRAXIS 8 HARTMANN WUNDFORUM 2 / 2023
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