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Wundversorgung als tägliches Abenteuer

Inga Hoffmann-Tischner bewegt sich zwischen zwei Welten, die durch medizinische Fachkenntnisse, Pragmatismus und eine gehörige Portion Enthusiasmus eng miteinander verbunden sind.

von der HARTMANN Online-Redaktion 28.06.2018
Die Entfernung zwischen Köln und dem südafrikanischen Staat Lesotho? Ein Katzensprung. So empfinden es jedenfalls Inga Hoffmann-Tischner, Geschäftsführerin von Wundmanagement Köln, und ihre Mitarbeiterin Ruth Eifler. Die beiden Frauen stellen ihre Expertise in der Behandlung von Wunden oder der Kompressionstherapie seit 2017 regelmäßig den Pflegekräften und Ärzten des Maluti Adventist Hospitals in der Stadt Mapoteng in Lesotho zur Verfügung. Ehrenamtlich, persönlich vor Ort oder – ganz modern und praktisch – per WhatsApp- Sprechstunde oder in der Facebook-Fachgruppe. Deutsche Gründlichkeit, Professionalität und Ordnung inklusive.

Hilfe zur Selbsthilfe

„Wir wollen weitergeben, was wir selbst gelernt haben und seit Jahren in unserer täglichen Arbeitspraxis erleben“, beschreibt Hoffmann-Tischner das Ziel der Initiative „Wundmanagement ohne Grenzen“. Mit dem vor Ort vorhandenen Equipment, dem neu erworbenen Wissen und vielen nützlichen Praxistipps und -tricks soll vor allem eines erreicht werden: Kontinuität in der Behandlung von Wunden der Krankenhauspatienten.
Wundversorgung Component
[1] Ruth Eifler (li.) half schon als junge Krankenschwester im Maluti Adventist Hospital. Jetzt wird sie unterstützt von ihrer Chefin, Inga Hoffmann-Tischner (re.). [2] Ein modernes Wunddistanzgitter konnte den Wundschmerz bei einem Kind mit Verbrennungen stark mindern. [3] Gute Wundversorgung unter freiem Himmel. [4] Die Zusammenarbeit zwischen Chefarzt Dr. Jorge Rodriguez und Ruth Eifler bringt Erfolge für die Patienten.

Gegenseitiges Lernen

Andersherum lernen die Kölnerinnen genauso viel von den Mitarbeitern des Maluti Hospitals. „Wir stehen eigentlich in ständigem Kontakt zu den Ärzten und Pflegekräften in Lesotho“, sagt Hoffmann-Tischner. „Dank der modernen Kommunikationsmittel können wir so schon auch mal einen Tipp direkt in den OP abgeben.“

Die Kenntnisse der Wundmanagement-Expertinnen sind in dem Land, in dem noch überwiegend traditionelle Behandlungsmethoden eingesetzt werden und moderne Wundbehandlungsprodukte nicht vorhanden sind, sehr gefragt. „Kenntnisse über moderne Wundbehandlung sind wichtig,“ sagt Inga Hoffmann-Tischner. „Wie man diese mit den vorhandenen Mitteln und Möglichkeiten umsetzen kann, ist aber noch viel wichtiger.“

Vereinsgründung als Ziel

Um die Wirkung und Nachhaltigkeit ihres Engagements zu verstärken, steht die Gründung eines eingetragenen Vereins in der Prioritätenliste ganz weit oben.