Neben 24 klassischen vollstationären Plätzen ist ein Schwerpunkt ein Bereich für Menschen mit Hinlauftendenz, vor allem bei Demenz. Ergänzt wird das Angebot um acht Plätze in der Tagespflege, die nicht nur werktags, sondern von Montag bis Samstag angeboten wird. „Gerade der Samstag wird inzwischen gut angenommen, weil Familienangehörige dann auch mal Zeit für sich haben“, berichtet Lisa Stemmer, die seit diesem Frühjahr als Pflegedienstleiterin für die Tagespflege verantwortlich ist, während sie zuvor in gleicher Position den vollstationären Bereich betreute.
Die heute 35-jährige ist dabei nicht die einzige im Führungsteam der Einrichtung, die von Beginn ihrer Karriere an im AWO-Seniorenzentrum tätig ist: „Das gesamte aktuelle Führungsteam hat seine Ausbildung im Haus absolviert und sich dann immer weitergebildet.“
Das gilt auch für Natalia Arkuschow, die seit 15 Jahren am Katharinengarten beschäftigt ist und heute als Pflegedienstleiterin den vollstationären Bereich verantwortet. Mit zum breiten Aufgabenbereich der beiden PDLs gehört dabei auch die Umsetzung der Expertenstandards des Deutschen Netzwerks für Qualitätssicherung in der Pflege, kurz DNQP. Aktuelles Thema ist der im Juni 2023 veröffentlichte Standard zur „Erhaltung und Förderung der Hautintegrität in der Pflege“.
Gute Umsetzung dank bewährter Zusammenarbeit
Gerade für eine kleine Einrichtung sieht das zunächst nach einer komplexen Aufgabe aus. „Aber wir nutzen hier das Netzwerk der AWO und sind damit nicht lange alleingelassen“, betonen die beiden Pflegeexpertinnen. Insgesamt 21 Einrichtungen der AWO kommen viermal jährlich zu regionalen PDL-Treffen in der Hauptverwaltung zusammen. Dort geht es dann um alle aktuellen Themen wie den Expertenstandard. Die Aufgaben werden auf verschiedene Gruppen verteilt, die sich dann intensiv mit den einzelnen „Baustellen“ beschäftigen. Visualisiert wird das alles mit Hilfe der sog. Swimlane-Methode, bei der die an einem Prozess beteiligten Bereiche wie Personen, Gruppen oder Abteilungen als „Schwimmbahnen“ dargestellt werden, auf denen dann die durchzuführenden Tätigkeiten in Prozesskästchen platziert werden.
„Damit weiß jeder, was er zu tun hat.“, berichten Lisa Stemmer und Natalia Arkuschow und ergänzen gleich: „Viele Themen waren schon in den bisherigen Standards enthalten, aber der neue Standard fasst das alles konzentriert zusammen. Es ist aber nicht alles komplett neu.“
„Es ist mehr eine Verstehensfrage und klärt, worauf man achten muss“, meint Natalia Arkuschow. Und es sei wichtig, dass darüber nachgedacht und gesprochen werde, denn die Bewohner seien heute ganz anders als früher. Das durchschnittliche Alter der Bewohner bei ihrem Einzug wird immer höher und sie kommen „kränker“ in die Einrichtung. Und zudem müssen auch ungelernte Kräfte auf den aktuellen Wissensstand gebracht werden.
Die Swimlanes sind auch die Basis für interne Schulungen in der Einrichtung und werden zudem im Qualitätsmanagement-Handbuch hinterlegt. „Wir beziehen das auch in die Visite mit ein. Die Pflegedienstleiterinnen gehen mit und wir sprechen die Themen noch einmal konkret am Bewohner an und erklären die Aufgaben.“
Gerade diese praxisnahe Aufbereitung hält Lisa Stemmer für besonders wichtig, denn „als ich damals als Fachkraft anfing, konnte ich mit den Expertenstandards nicht viel anfangen. Alles war eher trocken und sehr umfangreich beschrieben.“
Praktische Unterstützung durch HARTMANN
Ein wichtiger Baustein ist der Pflege-Kompass zur Hautgesundheit. Das übersichtliche Plakat hilft im arbeitsintensiven Pflegealltag, Risikofaktoren für die Hautgesundheit im Blick zu behalten, und enthält kompakte Arbeitsanleitungen für die Ergreifung der richtigen Pflegemaßnahmen.
Ein weiterer Bestandteil des Konzepts sind leicht verständliche und einfache Beratungsbroschüren für Betroffene oder Angehörige. Gerade diese Beratung wird explizit vom Expertenstandard gefordert und Lisa Stemmer sieht in der Tagespflege gute Einsatzmöglichkeiten der speziell für die ambulante Pflege konzipierten Broschüren.
Produkte nach den Empfehlungen des Expertenstandards
Im AWO-Seniorenzentrum spielen sie eine große Rolle. „Wie schon erwähnt, mussten wir gar nicht so viele Prozesse umstellen. Was aber im Zuge des Standards neu bei uns ist, ist die Beschaffung der Hautpflegeprodukte“, berichtet Natalia Arkuschow. Wurde früher von der Hauswirtschaftsleitung oft einfach im Drogeriemarkt gekauft, sind jetzt alle Produkte aus einem Sortiment und aufeinander abgestimmt.
„Wir kaufen für alle Bewohner zentral ein, so wie das im Versorgungsvertrag geregelt ist, und nutzen dafür jetzt das Komplettangebot von HARTMANN“, sagt Lisa Stemmer. Das sei einfach effizienter und dank des Rahmenvertrags der AWO mit HARTMANN entstünden auch keine Mehrkosten. All das funktioniere zudem bequem über das HARTMANN System HILMAS, mit dem bereits die Bewohnerversorgung und Bestellungen für die Inkontinenzversorgung abwickelt werden.
„Mit der Einführung des Standards und den neuen Produkten wurde die Haut auch wieder zum Thema“, meint Natalia Arkuschow. „Die MoliCare Skin Produkte erfüllen alle Aspekte, auf die es in der Pflege ankommt, und so nutzen wir sie bei allen Bewohnern.“ Besonders die praktischen Pumpsysteme bei der Waschlotion und Körperlotion haben es den beiden Pflegedienstleiterinnen angetan, denn damit sei alles dauerhaft sauber verschlossen.
Zum Einsatz kommen in Ingolstadt das Shampoo, die Waschlotion und die transparente Hautschutzcreme sowie die Körperlotion und das Hautpflegeöl. Die neue, pH-hautneutrale Haarwaschhaube von MoliCare Skin für das Haarewaschen ohne Wasser möchte sie demnächst ebenfalls testen, gerade bei Bewohnern, bei denen das Haarewaschen schwerfällt wie bei kranken Menschen oder in der in der Palliativpflege.
Gute Erfahrungen mit MoliCare
Und noch eine Erfahrung haben die beiden gemacht: Wenn neue Bewohner ihre eigenen Produkte mitbringen und dann auf die Pflege mit MoliCare Skin umgestellt werden, wird der Hautzustand sichtbar besser. Das ist außerdem auch bei den aufsaugenden Inkontinenzprodukten von HARTMANN festzustellen, „mit denen wir immer gute Erfahrungen gemacht haben“, wie Lisa Stemmer betont. Neue Bewohner, die bisher andere Produkte verwendet haben stellen wir auf MoliCare um und ihr Hautzustand wird besser. „Bei anderen Produkten fühlt sich z. B. die Außenseite oft sehr nach Plastik an“, erzählt Natalia Arkuschow.
Im AWO-Seniorenzentrum wird nur offen versorgt. Die pH-hautneutralen MoliCare Vorlagen und Fixierhosen und die Verwendung der ebenfalls pH-hautneutralen MoliCare Skin Produkte sind sicher ein wichtiger Grund dafür, dass keine Hautschädigungen bei inkontinenten Bewohnern auftreten. Und das ist von höchster Bedeutung, weil alle 48 Bewohnerinnen und Bewohner inkontinent sind.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit
Inwieweit die Inhalte des neuen Expertenstandards auch für die Prüfungen der FQA (Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht), und des Medizinischen Dienstes relevant sein werden, werden die nächsten Monate zeigen. Aber nach guten Ergebnissen bei der MD-Prüfung – „dieses Jahr wurden wir von der Regelprüfung befreit“ – und der erfolgreichen Umsetzung der Anforderungen des Expertenstandards sehen Lisa Stemmer und Natalia Arkuschow der Zukunft gelassen entgegen – und ihre erfolgreiche Einrichtung auch weiterhin gut aufgestellt.