Die Saugkompresse Resposorb® Super hat im Exsudatmanagement Maßstäbe gesetzt. Neu steht jetzt mit Resposorb® Silicone eine nicht verklebende Saugkompresse zur Verfügung, die ein sicheres Exsudatmanagement und gleichzeitig eine atraumatische Wundversorgung ermöglicht.
Resposorb® Silicone verfügt über alle bewährten und herausragenden Eigenschaften von Resposorb® Super: Eine starke Saugleistung und sicheren Exsudateinschluss, der auch unter Druck z. B. unter einem Kompressionsverband gewährleistet ist, sowie eine gute Polsterwirkung und Drapierfähigkeit [1,2,3,4,5].
Resposorb® Silicone kann aber noch mehr: Durch die mit Silikon beschichtete Wundkontaktschicht verklebt die superabsorbierende Saugkompresse nicht mit der Wunde, was eine atraumatische Wundversorgung und den Schutz der Wundränder ermöglicht [2,3,5]. Resposorb® Silicone kann damit durchaus mehr als viele Schaumstoffkompressen in Bezug auf Absorption und Retention leisten und garantiert auch in seiner Preisstellung eine „schonende“ Behandlung [16,17].
RespoSorb® Silicone: Superabsorbierende Wundauflage mit Silikonwundkontaktschicht
Vereint hervorragendes Exsudatmanagement mit einfacher und atraumatischer Wundversorgung.
Warum die Exsudatkontrolle so wichtig ist
Die Exsudation (von lat. [ex] sudare = [aus] schwitzen) setzt im Moment der Verletzung ein [17], weshalb die erste Phase der Wundheilung als inflammatorische / exsudative Phase bezeichnet wird. Die Exsudation stellt in dieser Phase einen bedeutenden heilungsfördernden Vorgang dar [18], weil damit die Einwanderung von immunkompetenten Zellen (Leukozyten, Makrophagen) in das Wundgebiet gefördert wird. Diese sind für die Reinigung der Wunde zuständig (Reinigungsphase) [19]. Gleichzeitig sorgt das Exsudat für ein feuchtes Wundmilieu und die Verteilung biochemisch wirksamer Mediatorsubstanzen, die für die Zellbildung sowie für den Gefäß- und Gewebeaufbau in der nachfolgenden Granluationsphase wichtig sind [15].
Zu Beginn der Reinigungsphase ist es normal, dass die Wunde stark bzw. stärker nässt [15]. Lässt die Exsudatmenge jedoch nicht nach oder fängt die Wunde von neuem an, stark zu nässen, dann ist dies ein Anzeichen, dass die Wundheilungsprozesse gestört sind. Ursachen können sein: bakterielle Infektionen, nekrotische Beläge, fortbestehende Traumata [15] wie z.B. Druckeinwirkung oder ein Verharren der Wunde in der Entzündungsphase. Häufig wird die Exsudatmenge auch durch das Vorhandensein von Ödemen verstärkt.
Die verschiedenen Ursachen spiegeln sich auch in der Zusammensetzung, Konsistenz und Farbe des Exsudates wider: Ein physiologisches, „normales“ Wundexsudat ist klar, transparent, honigfarben bzw. bernsteingelb und von wässriger Konsistenz. Ist das Exsudat zähflüssig, grün oder rot verfärbt und weist es zudem einen üblen Geruch auf, deutet dies auf eine kritische Kolonisation oder eine Infektion hin [15].
Es sind vor allem chronische, durch Gefäß- und Stoffwechselleiden oder Druck verursachte Wunden, wie Gamaschenulzera oder lymphatische Erkrankungen, aber auch Verbrennungen oder exulzerierende Tumorwunden, bei denen übermäßiges Exsudat zum Problemfaktor wird [19]. Ursächlich kann dem Problem stark nässender Wunden durch Nekrosenabtragung, Infektionskontrolle und Behandlung von Grunderkrankungen begegnet werden. Hilfreich können auch das Hochlagern der Beine, eine Kompressionstherapie zum Ausschwemmen von Ödemen oder Maßnahmen zur Förderung des Lymphflusses sein.
Die wichtigste lokale Maßnahme zur Exsudatkontrolle ist der Einsatz von Wundauflagen mit hoher Saugkraft, wie z. B. Vlieskompressen mit Superabsorbern [20]. Für die Effizienz dieser Maßnahme spielen dabei Saugkraft und Flüssigkeitshaltevermögen (Retention) der gewählten Saugkompresse eine große Rolle. Sind Absorption und Retention nicht ausreichend, behindert auf der Wunde verbleibendes, keimbelastetes Exsudat die Wundheilung. Auch die Gefahr der Rückeinwanderung von Infektionskeimen in die Wunde (Rekontamination) wächst. Staut sich zudem aggressives Exsudat unter dem Verband, kann es zu erheblichen Schädigungen der Wundumgebung kommen [20]. Eine Saugkompresse hat somit therapeutische Aufgaben zu erfüllen, die eine perfekte Produktkonstruktion erfordern.
Resposorb® Silicone – Schicht für Schicht leistungsstark
Grundlage für die hohe Saugkraft von Resposorb® Silicone ist der Superabsorberkern [13] mit einem hohen Anteil an Zellstoff, vermischt mit superabsorbierendem Polymer (SAP). Das aufgenommene Exsudat wird sicher in diese Superabsorberpartikel eingeschlossen.
Durch den sicheren Einschluss wird keimbelastetes und aggressives Exsudat von der Wunde und Wundumgebung ferngehalten und kann somit die Gefahr von Mazeration verringern [5].
Dabei ist der sichere Keimeinschluss auch unter Druck, beispielsweise unter einem Kompressionsverband gewährleistet [1,2]. Dieses hohe Retentionsvermögen von Resposorb® Silicone trägt dazu bei, dass das Exsudat im Superabsorberkern bleibt und damit das Mazerationsrisiko vermindert wird.
Der Superabsorberkern ist vollständig mit einer Diffusionsschicht aus dünnem Vliesstoff umhüllt, die Exsudat gleichmäßig an den Superabsorberkern verteilt.
Die mit Silikon beschichtete Wundkontaktschicht verhindert ein Verkleben mit der Wundfläche, eine schnelle Aufnahme von Exsudat und hat eine Saug- und Einschlussfähigkeit auch unter Druck. Durch die leichte Initialhaftung lässt sich Resposorb® Silicone relativ einfach fixieren (siehe Infobox Seite 7) [3,5].
Die grüne, wasserabweisende Schicht aus einem hydrophoben Vlies auf der wundabgewandten Seite ist trotz ihrer hydrophoben Eigenschaften luftdurchlässig [4] und erlaubt einen Gasaustausch.
Resposorb Silicone in der praktischen Anwendung
Stärkeren Exsudatfluss zeigen ganz unterschiedliche, meist chronische Wunden wie Gamaschenulzera, Verbrennungen, lymphatische Erkrankungen oder exulzerierende Tumorwunden [21]. Bei der Versorgung mit Saugkompressen ist dann nicht nur das Ausmaß des Exsudatflusses zu berücksichtigen, sondern auch die Schmerzhaftigkeit der Wunde [22], ihre Empfindlichkeit, die Gefahr, neues Zellgewebe zu verletzen, der Zustand der Wundumgebung und nicht zuletzt auch die Lokalisation der Wunde. All diesen Anforderungen kann mit Resposorb® Silicone entsprochen werden.
Schmerzhafte Wunden: Hier stellt der Verbandwechsel – vor allem bei Tumorwunden – häufig eine extreme Stresssituation für den Patienten dar, die unbedingt zu entschärfen ist. Neben Maßnahmen wie einer sorgfältigen Planung des Verbandwechsels mit ausreichender Schmerzmedikation ist Verbandmaterial einzusetzen, das nicht mit der Wunde verklebt. Durch seine nicht verklebende Silikonwundkontaktschicht kann Resposorb® Silicon ein diesen Fällen direkt auf die Wunde aufgebracht werden.
Empfindlichkeit und die Gefahr, neues Zellgewebe zu verletzen: Mit diesen Komplikationen ist insbesondere bei exulzerierten Tumorwunden zu rechnen. Blutungen können dabei durch das Einwachsen des Tumors in Blutgefäße ausgelöst werden, entstehen aber häufiger durch Manipulationen an der Wunde. Verbandwechsel, auch solche zur Exsudatkontrolle, sollten deshalb nur so oft wie nötig durchgeführt werden.
Nicht verklebende [2,3] hydroaktive Wundauflagen bzw. Saugkompressen wie Resposorb® Silicone bieten dabei einen atraumatischen Verbandwechsel [2,3,5]. Durch das hohe Exsudataufnahmevermögen von Resposorb® Silicone kann ggf. auch die Verbandwechselhäufigkeit reduziert werden [1,3,11,26,27].
Sind zusätzlich Reinigungsmaßnahmen erforderlich, ist das hydroaktive Wundkissen HydroClean die ideale Ergänzung zu Resposorb® Silicone [8,23,24,25]. Entsprechend dem Zustand der Wunde kann HydroClean bis zu drei Tagen auf der Wunde verbleiben [23,24], was ebenfalls die Verbandwechselhäufigkeit reduziert.
Zudem können durch den einzigartigen Saugspülmechanismus von HydroClean [8,23,24,25] zusätzliche Wundspülungen und damit verbundene Manipulationen an der Wunde entfallen.
Zustand der Wundumgebung: Wie die Abbildungen 1 bis 3 beispielhaft zeigen, ist bei vielen chronischen Wunden die Wundumgebung schwer in Mitleidenschaft gezogen und bedarf derselben atraumatischen Versorgung wie die Wunde selbst.
Resposorb® Silicone steht in verschiedenen Größen zur Verfügung, die eine großflächige Abdeckung des Wundareals ermöglichen und so Schutz vor aggressivem Exsudat bieten. Die weiche Saugkompresse lässt sich zudem gut drapieren und schützt durch ihre gute Polsterwirkung das Wundareal vor äußeren Einwirkungen
Fixierung von Resposorb® Silicone
Durch die leichte Initial-Haftung lässt sich Resposorb® Silicone vorfixieren, sodass die endgültige Fixierung einfacher wird.
Literatur:
[1] Zetuvit Plus Silicone C2C „improvement of quality of life due to fewer dressing changes“: SMTL- report-5423. Benchmark pansements siliconés 2016 - V1
[2] Evaluierung von Resposorb Silicone 21062017.
[3] 165745-0002 _CER_ResposorbSilicone_Silicone Comfort_NAMSA_Final_31JAN2017.
[4] 150924 bilan perf prod V3 Vf.
[5] Eine Fallstudie zur Evaluierung der superabsorbierenden Wundkompresse RespoSorb Silicone Dr. M.G. Rippon, S. Simm.
[6] Atkin, L. and Ousey, K. (2016). Wound bed preparation: A novel approach using HydroTherapy. British Journal of Community Nursing 21 (Supplt. 12), pp. S23-S28.
[7] Ousey, K. et al. (2016). HydroTherapy Made Easy. Wounds UK 12(4).
[8] Humbert, P. et al. (2014). Protease-modulating polyacrylate-based hydrogel stimulates wound bed preparation in venous leg ulcers – a randomized controlled trial. Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology 28(12), Seiten 1742–1750.
[9] Smola, H. (2016). Simplified treatment options require high-performance dressings – from molecular mechanisms to intelligent dressing choices. EWMA 2016. Bremen, 11.–13. Mai 2016.
[10] Smola, H. et al. (2016). Hydrated polyurethane polymers to increase growth factor bioavailability in wound healing. HydroTherapy Symposium: A New Perspective on Wound Cleansing, Debridement and Healing. London, 3. März 2016.
[11] D. Kaspar. Dealing effectively with heavily exuding wounds – Zetuvit Plus tested in clinical practice. Veröffentlichung 2007, PAUL HARTMANN AG, Heidenheim
[12] Claimbeleg durch Spezifikation (Spezifikation Nr. P.6.1203)
[13] Daten liegen vor (Leistungsdaten)
[14] Daten aus Apotheken-Verschreibungen 2015
[15] Wiltrud Probst & Anette Vasel-Biergans (2004): Wundmanagement. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mBH Stuttgart, S.24, 31, 59, 221-223
[16] J. Linder, Zetuvit Plus cost-efficiency calculations based on technichal data for England and Germany.
[17] M. Benbow and J. Stevens: Exudate, infection and patient quality of life, British jornal of nursing Vol 19 No 20, 2010
[18] René Bostelaar, Ellen Schaperdoth, Laura Lunau, Sabine Eming, Tobias Beckurts (2006): Wundmanagement in der Klinik. Ein Ratgeber zum Umgang mit chronischen Wunden. Schültersche Verlagsgesellschaft mBH & Co. KG Hannover, S.31
[19] Barrett, S., Callaghan, R., Chadwick, P., Haycocks, S., Rippon, M., Stephen-Haynes, J., & Simm, S. (2018). An observational study of a superabsorbent polymer dressing evaluated by clinicians and patients. Journal of wound care, 27(2), 91-100.
[20] Kerstin Protz (2016): Moderne Wundversorgung. Elsevier GmbH Deutschland, 8. Auflage, S.12-13, 53, 67
[21] M. G. Rippon, K. Ousey, A. A. Rogers, L. Atkin (2016): Wundhydrierung versus Mazeration: die Unterschiede verstehen. Wounds UK, Vol. 12 No. 3, pg.62-68
[22] René Bostelaar, Ellen Schaperdoth, Laura Lunau, Sabine Eming, Tobias Beckurts (2006): Wundmanagement in der Klinik. Ein Ratgeber zum Umgang mit chronischen Wunden. Schlütersche Verlagsgesellschaft mBH & Co. KG Hannover, S.41 und 44
[23] TenderWet plus - Therapeutic effectiveness, compatibility and handling in the daily routine of hospitals or physician‘s practices; Dr. Daniela Kaspar; June 2011; internal publication; TenderWet is another trademark for HydroClean
[24] Laboratory Report No. R-15010MJa; July 13, 2015, Evaporation data
[25] The treatment of problematic wounds with TenderWet – tried and tested over many years in clinical practice. Dr Michaela Knestele; WundForum Special; p. 3
[26] Benchmark Analysis PH France, 2014Test Method: In dependence on DIN-EN 13726-1Testing solution: 142mM NaCl and 2,5mM CaCl2
[27] M. Benbow and J. Stevens: Exudate, infection and patient quality of life. British journal of nursing Vol. 19 No. 20, 2010imp