Was mit seinem Großvater nach dem Zweiten Weltkrieg begann, setzte Andreas Schumacher 1996 fort, als er bei HARTMANN einstieg. Der Begriff „Familienunternehmen“ hat für ihn eine eigene, besondere Bedeutung.
Sein verstorbener Großvater war von 1948 bis 1978 Leiter der wissenschaftlichen Abteilung von HARTMANN und seit mehr als zwei Jahrzehnten bezeichnet Andreas Schumacher das Unternehmen nun selbst als sein Zuhause. In Schumachers Werdegang bei HARTMANN spielten drei Städte, drei Sprachen und zwei Generationen eine Rolle.
Beschreiben Sie Ihre früheste Erinnerung an HARTMANN!
Schumacher: Ich habe bei HARTMANN das Laufen gelernt. Meine Großeltern lebten in dem weißen Gebäude links neben dem Haupteingang des Hauptsitzes der Firma in Heidenheim, in dem sich heute die Personalabteilung befindet. Dort habe ich meine ersten Schritte gemacht. Ich bin in Heidenheim aufgewachsen, wo meine Eltern noch heute leben. Und kurz bevor ich mein Studium begann, hatte ich meine erste Arbeitsstelle bei der Heidenheimer Volksbank eG.
Man könnte also sagen, dass Sie HARTMANN im Blut haben?
Schumacher: Ich bin in einer Familie von Ärzten und Pharmazeuten aufgewachsen, also ging es bei unseren Gesprächen zu Hause eigentlich immer um Themen rund um das Gesundheitswesen. Also ja, die Arbeit im Gesundheitswesen liegt mir sozusagen im Blut, daher war es optimal, dass ich gleich nach dem Studium anfing, bei HARTMANN zu arbeiten. Im Januar 1996 trat ich meine erste Stelle als Gebietsverkaufsleiter in der Unternehmenszentrale an – 18 Jahre, nachdem mein Großvater 1978 das Unternehmen verlassen hatte.
Können Sie uns mehr über Ihren Großvater erzählen?
Schumacher: Sein Name war Erwin Riedel und er wurde 1906 geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Hause zurück und begann seine lebenslange Karriere im Unternehmen. Er hatte zwei Doktortitel – einen in Pharmazie und einen in Chemie – und er wurde Leiter der wissenschaftlichen Abteilung in Heidenheim. Er war Mitverfasser einer der ersten HARTMANN Veröffentlichungen mit dem Namen „Verbandstoff-Fibel: Herstellung, Beschaffenheit und Anwendung der Verbandstoffe“. Er war an der Erstellung der Europäischen Medizin-Enzyklopädie beteiligt und wurde vom Außenministerium nach Straßburg geschickt, um dort am Kapitel über Wundverbände zu arbeiten. Er war als Wissenschaftler und Branchenvertreter Mitglied des Oberrates, und obwohl er 1971 im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand ging, hatte er weiterhin ein Büro und stand HARTMANN bis 1978 beratend zur Seite.
Und Sie setzen seine Geschichte fort?
Schumacher: Genau, ich habe seine Geschichte 20 Jahre später fortgesetzt, als ich 1996 meine Stelle in Heidenheim antrat. Drei Jahre später expandierte das Unternehmen in die USA und ich wurde nach Chicago geschickt. Als HARTMANN dann 2001 Conco-Medical übernahm, zog ich nach Rock Hill im US-Bundesstaat South Carolina. Dort arbeite ich heute als Director of Corporate Accounts. Ich kümmere mich um die großen Vertriebskanäle in den USA und bin weiterhin stark in den internationalen Vertrieb involviert. Im Laufe der Jahre hatte ich viele verschiedene Positionen inne und konnte Erfahrung im Vertrieb und Marketing sammeln!
Nun da wir Sie besser kennen, können wir ein wenig „fachsimpeln“? Welche Entwicklungstendenzen sehen Sie im Gesundheitswesen der USA?
Schumacher: Aufgrund der älter werdenden Bevölkerung und der medizinischen Fortschritte werden die Gesundheitskosten weiter ansteigen. Sowohl private als auch staatliche Versicherungsgesellschaften versuchen, solche Kostenanstiege durch die Kontrolle der Kostenerstattungsniveaus hinauszuzögern. Medizinische Einrichtungen sind auf die Erstattung angewiesen, doch sie müssen auch die Verantwortung für die Ergebnisse und Qualität der Patientenversorgung übernehmen. Daher bemühen sie sich darum, innovative, neue Therapien anzuwenden und gleichzeitig die Kosten zu kontrollieren. Sie suchen in der Branche nach Möglichkeiten, Kosten zu sparen und Lösungen zu finden, um „mit weniger mehr zu erreichen“.
Was gefällt Ihnen an der Arbeit für HARTMANN USA am besten?
Schumacher: Mir gefällt, dass ich im US-Unternehmen so gut wie jeden kenne. Das bedeutet, dass ich mich immer auf meine Kollegen verlassen kann, wenn ich Informationen oder schnelle Unterstützung bei Aufgaben benötige. Es verschafft uns einen Marktvorteil, wenn wir Kundenanfragen schnell bearbeiten können. Außerdem haben wir im Unternehmen ein großartiges Gespür für Chancen.
Wie viele Sprachen sprechen Sie?
Schumacher: Ich spreche Deutsch, Spanisch und Englisch. Mir gefällt es sehr, dass HARTMANN ein Unternehmen im Gesundheitswesen ist, das seinen Mitarbeitern Berufschancen auf internationaler Ebene bietet. Das hat mich damals besonders gereizt, da ich schon immer ein Talent für Sprachen hatte und in einer internationalen Firma tätig sein wollte.
Was hat Ihnen Ihr Großvater mit auf den Weg gegeben, das sich Ihnen noch heute als nützlich erweist?
Schumacher: Das ist wohl seine Arbeitsmoral, da er ein sehr hart arbeitender Mensch war. Von ihm habe ich außerdem gelernt, meine Meinung zu vertreten, auch wenn das nicht immer angenehm ist. Es ist nicht immer leicht, aber das habe ich von ihm gelernt.
Wenn Ihr Großvater Sie heute bei HARTMANN sehen könnte, was glauben Sie, würde er sagen?
Schumacher: Ich glaube, er wäre stolz, dass ich seinem Beispiel gefolgt bin und mich HARTMANN angeschlossen habe, da er dem Unternehmen gegenüber sehr verbunden und ausgesprochen loyal war. Ich denke, er würde mich dazu ermutigen, tagtäglich mein Bestes zu geben und für meine Meinung zum Wohle des Unternehmens einzustehen.