Hygienisches Arbeiten in der Pflege

Hygiene ist ein elementarer Bestandteil der Pflegequalität. Lesen Sie unser Interview mit DGKP Sigrid Brosch über den Stellenwert der Flächendesinfektion im Pflegeheim und wie sie optimal in den Pflegealltag integriert werden kann.

Welchen Stellenwert nimmt das Thema Hygiene in Ihrer täglichen Arbeit ein?
Es ist definitiv ein großes Thema, jeden Tag gleich zu Beginn desinfiziere ich den Arbeitsplatz. Generell ist die Hygiene in allen Bereichen im Haus - wie Küche, Speisesaal, Zimmer usw. ein sehr großes Thema. Das gilt für uns im Pflegeheim viel mehr als daheim, weil Besucher, Firmen, Mitbewohner, das Personal – jeder bringt Keime mit.


Und wie funktioniert optimale Hygiene in der täglichen Arbeit?
Man muss schon laufend dahinter sein, dass es den nötigen Stellenwert hat.
Wir wollen auch nicht über-desinfizieren. Das sind wichtige Entscheidungen: Wo und wann ist es ausreichend eine Fläche mit einem Reinigungstuch abzuwischen und wo ist Desinfektion unerlässlich. Immerhin geht es darum die Verbreitung von Krankheitserreger zu unterbrechen.


Wie gehen Sie mit Infektionen im Haus um?
Wenn Bewohner aus dem Krankenhaus retour kommen, dann folgen meist 1-2 Tage der Beobachtung, wo besonders auf Anzeichen von Infektionen geachtet wird. Sollte sich eine Infektion zeigen, dann werden natürlich sofort alle relevanten Maßnahmen eingeleitet, dass es nicht zu einer Ausbreitung im ganzen Wohnbereich kommt.
Wir können Infektionen nicht generell verhindern - manchmal lässt sich eruieren, wer die Infektionsquelle war, oft aber auch nicht. Wichtig ist dann, die richtigen Maßnahmen so schnell wie möglich zu setzen. Hilfreich sind dabei vorgegebene, definierte Prozesse, die eingehalten werden müssen, um Infektionsketten zu unterbrechen.

Hemmt Hygiene das persönliche Miteinander im Haus? Das wohnliche Gefühl?