Welt-Kontinenz-Woche

Auch wenn sie als Krankheit anerkannt ist, ist eine Harn- oder Stuhlinkontinenz für viele Betroffene immer noch ein Tabuthema.
Die Welt-Kontinenz-Woche möchte helfen, diese Tabuisierung aufzubrechen und die Patienten zu unterstützen.

Älteres Paar beim Herbstspaziergang Älteres Paar beim Herbstspaziergang

Die Welt-Kontinenz-Woche findet vom 17. bis 23. Juni 2024 statt

Die Welt-Kontinenz-Woche ist eine jährliche Initiative, die vom Weltverband der Inkontinenzpatienten WFIP gemeinsam mit der International Continence Society ICS betreut und ausgerichtet wird.

Die globale Initiative zielt unter anderem darauf ab, das Bewusstsein für Blasenschwäche oder Beeinträchtigungen des Beckenbodens zu schärfen, die sich stark auf das Leben von Patienten und Pflegepersonen auswirken. Mit Aktionen, Veranstaltungen und begleitenden Presseinformationen wird eine globale Sichtbarkeit für Inkontinenz und Funktionsstörungen des Beckenbodens und ein höheres Bewusstsein für dieses sensible Thema geschaffen.

In Österreich wird dies von der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich organisiert. Diese medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft ist interdisziplinär ausgerichtet und hat sich die Förderung von Maßnahmen zur Prävention, Diagnostik, Behandlung und Versorgung der Harn- und Stuhlinkontinenz zum Ziel gesetzt. Ihre Arbeit wird seit vielen Jahren von HARTMANN durch eine Mitgliedschaft im Förderkreis der Kontinenz Gesellschaft unterstützt.

Männer vermeiden wegen Inkontinenz häufiger Aktivitäten als Frauen

 Harninkontinenz scheint neben Reisen, Sport und sozialen Aktivitäten auch das Liebesleben zu beeinträchtigen: 42 % der Männer geben an, Sex zu vermeiden, aber nur 36 % der Frauen.

Betroffene können das Leben nicht mehr richtig genießen

Insgesamt geben 61 Prozent beider Geschlechter in Österreich an, dass die Harninkontinenz ihr tägliches Leben allgemein einschränkt, und bei neun von zehn Betroffenen überwiegen negative Gefühle, wenn sie erste Symptome bei sich feststellen. So gibt etwa ein Drittel der Frauen und Männer an, dass die Diagnose ganz allgemein ihr Selbstbewusstsein beeinträchtigt, und fast die Hälfte der Frauen und Männer fühlt sich alt.

Viele glauben, die Inkontinenz verschwindet wieder

Tritt eine Harninkontinenz auf, denken zunächst beinahe 60 Prozent der österreichischen Frauen und Männer, dass sie vorübergehend ist und von selbst wieder nachlässt. Frauen scheinen sich jedoch schneller mit der Diagnose abzufinden als Männer: Während 48 Prozent der Männer lange Zeit dafür brauchen, sie zu akzeptieren, sind es bei den Frauen 39 Prozent.

Männer reden offener innerhalb der Partnerschaft als Frauen

Die Studie deckt einen interessanten Geschlechterunterschied beim Thema Partnerschaft auf. So haben 48 Prozent der in einer Beziehung lebenden Frauen aller europäischen Befragten noch nie mit ihrem Partner über ihr Dilemma gesprochen, wohingegen sich Männer deutlich offener zeigen (32 Prozent). Als Grund dafür, dass sie das Thema Harninkontinenz noch nie innerhalb der Partnerschaft angesprochen haben, nennen 48 % aller Befragten, dass es ihnen peinlich ist.

Mit Inkontinenz ein normales Leben führen

Eine erfreuliche Nachricht: 82% der Betroffenen lernt nach einer Weile mit ihrer Harninkontinenz umzugehen. Jedoch würde mehr Offenheit im Umgang mit dem Thema sowohl Frauen als auch Männern entscheidend dabei helfen, auch mit Inkontinenz ein normales Leben zu führen. So wünschen sich jeweils knapp drei Viertel der betroffenen Frauen und Männer eine umfassendere Aufklärung.