Üblicherweise besteht ein vollständiger Wundverband aus der Wundauflage und einer adäquaten Fixierung. Während bei kleineren Wunden dazu oft selbsthaftende Fixiervliese ausreichend sind, werden bei größeren Verletzungen oder an konischen Körperteilen Fixierverbände erforderlich, die – sachgerecht angelegt – die Wundheilung in vielerlei Hinsicht unterstützen.
Einige wichtige Tipps zur Verbandtechnik
Auch die Richtung muss stimmen: Von einigen Ausnahmen abgesehen, wird der Bindenverband üblicherweise von links nach rechts und von distal nach proximal, d. h. herzwärts angelegt. Der herzwärts gewickelte Verband, z. B. von der Zehe bis zum Knie, wird als aufsteigend – ascendens – bezeichnet, der vom Herzen weg als absteigend – descendens. Dabei ist darauf zu achten, dass der Verband weder verrutschen noch einschnüren kann.
Kreistouren sind am Anfang eines Verbandes zur Verankerung der Binde erforderlich, wobei jede Tour die vorhergehende vollständig deckt. Das freie Bindenende wird leicht schräg an das zu verbindende Körperteil angelegt und mit einer Kreistour so festgehalten, dass eine Ecke etwas übersteht. Nach der ersten Tour wird die Ecke eingeschlagen und mit einer zweiten Kreistour fixiert.
Der Schraubengang (Dolabra ascendens bzw. descendens) dient zum Verbinden größerer Körperabschnitte. Er wird so gewickelt, dass sich die einzelnen Touren jeweils um die Hälfte bis zwei Drittel überdecken und die parallelen Ränder dachziegelartig aufeinanderliegen. Die Binde ist deshalb mehr oder weniger schräg zur Achse zu führen. Da heute fast ausschließlich elastisches Bindematerial eingesetzt wird, bietet der Schraubengang selbst bei stark konischen Körperpartien kaum Schwierigkeiten. Bei den früheren starren Binden hingegen waren in regelmäßigen Abständen Umschlagtouren (Dolabra reversa) erforderlich, um einen geschlossenen, glatten und fest anliegenden Verband zu erhalten.
Eine Modifikation des Schraubenganges ist der Schlangen- oder Serpentinengang (Dolabra serpens). Die Binde wird glatt und ohne Rücksicht auf Deckung der einzelnen Touren in weiten Windungen angelegt. Mit dem Serpentinengang können großflächige Wundauflagen provisorisch festgehalten werden, um sie vor dem Verrutschen zu sichern. Der Verband sollte jedoch abschließend immer mit Schraubengängen oder auch mit einem Stülpverband überdeckt werden.